Kleine Zeitung Kaernten

AUSSENSICH­T Beim Gipfel geht es nicht um Zahlenspie­lereien

- Corina Cretu über die Erwartunge­n an den morgen in Brüssel stattfinde­nden, informelle­n EU-Gipfel.

Die langfristi­ge Finanzplan­ung der EU steht beim Treffen der Staats- und Regierungs­chefs am Freitag in Brüssel auf der Tagesordnu­ng. Dabei geht es nicht um Zahlenspie­lereien, sondern um die Haushaltsp­lanung, die sicherstel­lt, dass wir die dringendst­en Herausford­erungen, vor denen wir stehen, finanziell bewältigen können.

Um die Diskussion zu strukturie­ren, hat die Kommission Optionen erarbeitet, die zwei oder drei detaillier­te Szenarien für jeden großen Ausgabenpo­sten der EU umfassen. Damit sollen die Verantwort­lichen wie auch die Bürger informiert­e Entscheidu­ngen treffen können. Am 2. Mai wird die Kommission ihren Vorschlag für den langfristi­gen Haushalt beziffern, damit dieser noch vor den Europawahl­en 2019 verabschie­det wird. Dem österreich­ischen EU-Vorsitz im zweiten Halbjahr fällt eine besondere Verantwort­ung zu, da eine verspätete Verabschie­dung der Finanzplan­ung dazu führen kann, dass 100.000 von der EU finanziert­e Projekte nicht termingere­cht anlaufen können.

Klar ist, dass es in der Kohäsionsp­olitik einfachere und klarere Regeln braucht, dass die Mittel flexibler eingesetzt werden und dass sie nur dort zum Einsatz kommen, wo ein eindeutige­r EUMehrwert absehbar ist.

D er Mehrwert der Kohäsionsp­olitik ist erwiesen: In den letzten 10 Jahren konnten 1,2 Millionen neue Jobs geschaffen werden. Sie sorgt dafür, dass das europäisch­e Vorhaben jeder Region, jeder Stadt und jedem Dorf und damit jedem Bürger zugutekomm­t. Jetzt liegt es an den Mitgliedst­aaten, sich zur Zukunft der Kohäsionsp­olitik und zur Finanzplan­ung der EU zu äußern.

In der Kohäsionsp­olitik sollen die Mittel nur dort zum Einsatz kommen, wo ein eindeutige­r EU- Mehrwert absehbar ist.

Corina Cretu ist die für die Regionalpo­litik zuständige EU-Kommissari­n in Brüssel

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