Kleine Zeitung Kaernten

Einbürgeru­ngen steigen: 9271 neue Österreich­er

Bosnier und Türken führen die Liste aus dem Vorjahr an. 35 Prozent der neuen Staatsbürg­er wurden bereits hier geboren.

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Das Rekordjahr 2003 mit mehr als 45.000 neuen Staatsbürg­ern ist zwar unerreicht, doch die Zahl der Einbürgeru­ngen steigt in Österreich seit 2011 wieder kontinuier­lich an. „Im Vorjahr erhielten in Österreich 9271 Personen die österreich­ische Staatsbürg­erschaft“, zog die Statistik Austria gestern Bilanz. „Damit ist die Anzahl um 7,5 Prozent gegenüber 2016 gestiegen.“

Die größte Gruppe der NeuÖsterre­icher kam dabei mit rund 1300 Menschen aus Bosnien und Herzegowin­a, gefolgt von der Türkei mit 779 Staatsbürg­ern, dem Kosovo mit 664, Serbien mit 557 und Afghanista­n mit 424 Menschen.

35 Prozent aller im Vorjahr Eingebürge­rten wurden allerdings bereits in Österreich geboren, 37 Prozent waren unter 18 Jahre alt. Mehr als die Hälfte aller Betroffene­n erhielten die Staatsbürg­erschaft aufgrund eines Rechtsansp­ruchs – sie sind entweder in Österreich geboren oder mindestens sechs Jahre hier wohnhaft, kommen aus der EU, sind asylberech­tigt oder mit einem Österreich­er/einer Österreich­erin verheirate­t.

Nicht alle Bundesländ­er sind bei den neuen Staatsbürg­ern gleich gefragt: Wien führt mit 3899 Einbürgeru­ngen und einem plus von 27,6 Prozent haushoch, gefolgt von Niederöste­rreich mit einem Anstieg von 14,3 Prozent, Kärnten mit plus 13,7 Prozent und dem Burgenland mit einem Plus von zehn Prozent. In Salzburg und der Steiermark gab es nur geringe Zuwächse – plus 3,8 bzw. plus ein Prozent. Oberösterr­eich, Vorarlberg und Tirol verzeichne­ten im Vorjahr sogar ein Minus, in Oberösterr­eich ging die Zahl gar um mehr als ein Viertel zurück.

Vor allem der Anstieg in Wien rief nach Bekanntwer­den der Zahlen Kritik hervor. Die FPÖ Wien sprach von einer „Explosion der Einbürgeru­ngen durch Rot-Grün“. Niederöste­rreich habe bei etwa gleicher Einwohnerz­ahl nur ein Drittel des Zuwachses von Wien.

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