Sie brilliert in Männerdomäne
Sarah Leitner (17) ist Mechatronikerin, Elektrobetriebsund Anlagentechnikerin und „Lehrling des Jahres 2017“.
Man sieht sie mit Kabeln an einer kompliziert aussehenden Anlage voller Stecker und Schalter hantieren, schweißen, flexen, riesige Maschinen installieren und weiß sofort: „Mädchen können Technik“, wie es ihr Ausbildner Helmut Liegl formuliert. Sarah Leitner ist Mechatronikerin und Elektrobetriebs- und Anlagen technikerin im dritten Lehrjahr in der Springer Maschinenfabrik in Friesach. Gestern wurde die Siegerin des Landes lehrlings wettbewerb es bei der Talenteakademie-Lehrlingsgala als „Lehrling des Jahres 2017“präsentiert. Nach einem Online-Voting hatte sich die Jury für die talentierte Jugendliche aus St. Salvator, die eine Doppellehre mit Matura absolviert, entschieden.
O binderLehr werkstätte an der Pneumatik-Insel, die sie aufgebaut und verdrahtet hat oder am „E-Feeder“, einer neuen Maschine zur Holzbeförderung, die Springer erzeugt – Sarah Leitner stellt ihr Können konzentriert und selbstbewusst unter Beweis. „Man muss sich drübertrauen und auf Herausforderungen zugehen“, sagt die Enkelin eines Tischlers und Zimmermeisters, die in der Werkstatt aufwuchs und schon als Kind wusste, dass sie „etwas Technisches“lernen wolle. Der Einstieg in eine Männerdomäne ist für sie „normal“. Auch für ihren Lehrherrn Timo Springer, der bis 2020 50 Prozent weibliche Lehrlinge haben möchte. Derzeit sind 7 von 31 Lehrlingen weiblich, 4 haben ausgelernt.
„Wir haben nur positive Erfahrungen“, freut sich Ausbildner Liegl, der Sarah als „fleißigen, braven“Lehrling, den man sich nur wünschen könne, lobt. „Es ist toll, mit ihr zu arbeiten.“
A uf den Beruf Mechatronikerin stieß Leitner, die die Ruhe am Land liebt und gerne wandern geht, in der Polytechnischen Schule. „Ich liebe die Abwechslung in den Bereichen Metalltechnik, Maschinenbau und Elektrotechnik“, sagt die ehemalige Ministrantin und Sternsingerin, die zuhause Gitarre und Klarinette spielt. Die Mathematik-Siegerin des Lehrlingswettbewerbes der Industriellenvereinigung liebt das Handwerkliche beim Zusammenbauen und Installieren von Maschinen ebenso wie das Programmieren und die 20 Wochenstunden Schule.
Dass sie um 6 Uhr morgens bei der Arbeit sein muss, stört die Krimileserin, die sich für „später einmal“eine partnerschaftliche Familie vorstellt, nicht. Nach Lehre und Matura möchte sie auf Montage ins Ausland gehen. Weitere Wettbewerbe und die Meisterprüfung peilt sie an. Unter dem Motto: „Mache das, was dich glücklich macht, dann wirst du auch Erfolg haben.“