Falsche Polizisten im Range Rover
Zwei Männer hielten in Steindorf Lenkerin an, kontrollierten Auto und Führerschein und fuhren weiter. Strafe kassierten sie nicht.
Halt Polizei, bitte folgen.“Das las eine Lenkerin vergangenen Sonntag auf einem LED-Schild, das an der Heckscheibe eines Range Rovers Evoque montiert war. Der Wagen, im Kühlergrill war auch ein Blaulicht eingebaut, hatte die Frau gegen 18.15 Uhr auf der Ossiacher See-Straße überholt und sich vor ihr eingereiht.
Kurz nach der Eishalle in Steindorf hielt die 30-Jährige ihr Auto an. Im Glauben, es handle sich um eine Zivilstreife der Polizei. Einer der zwei Insassen zeigte ihr darauf einen Ausweis in Scheckkartenformat und erklärte der Frau, dass es sich um eine Verkehrskontrolle handle. Während ein „Polizist“Führerschein und Zulassungspapiere kontrollierte, ging sein Kollege mit einer Taschenlampe um das Auto und überprüfte die Begutachtungsplakette.
Nach einem kurzen Gespräch bekam die Frau ihre Papiere von den „Beamten“zurück, sagt Mario Nemetz, ein echter Polizist und Sprecher der Landespolizeidirektion Kärnten. Kurios: Eine Geldstrafe haben die Männer nicht verlangt.
Weil der Frau diese Kontrolle komisch vorkam, vor allem wegen des auffälligen Autos, erzählte sie einem befreundeten Polizisten davon. Der riet der 30-Jährigen zur Anzeige. Nach der österreichweiten Überprüfung stand fest: Der dunkle Range Rover Evoque war kein Polizeifahrzeug. Die Männer, sie sprachen Kärntner Dialekt und sind zwischen 30 und 40 Jahre alt, waren keine Polizisten.
Die Polizei schließt nicht aus, dass es weitere Betroffene gibt. Hinweise auf die „Zivilstreife“nimmt jede Polizeiinspektion entgegen.