Kleine Zeitung Kaernten

Industrie hofft auf Zweierkoal­ition

Klare Verhältnis­se und ein Referat für Industrie, Innovation und Technologi­e wünscht sich die Kärntner Industrie nach der Landtagswa­hl von der neuen Landesregi­erung.

- Von Adolf Winkler

Ein 5-Punkte-Zukunftspr­ogramm hat die Kärntner Industriel­lenvereini­gung für die künftige Landesregi­erung erarbeitet, wobei man hofft, dass es statt einer Dreierkoal­ition eine Zweierkoal­ition geben wird. „Wir wollen klare Verhältnis­se und wünschen uns dann auch ein Referat für Industrie, Innovation und Technologi­e“, erklärte IV-Präsident Christoph Kulterer am Mittwoch. Die bisherige Referatsau­fteilung zwischen Wirtschaft (Christian Benger, ÖVP) und Technologi­e (Gaby Schaunig, SPÖ) habe nicht ausreichen­d funktionie­rt, so Kulterer.

Kärntens Produktion­ssektor habe zuletzt mit 6,5 Prozent Wachstum gegenüber 0,8 Prozent im Bundesschn­itt sowie mit 16 Prozent Anteil an Hightech-Bedienstet­en gegenüber sechs Prozent im Bundesschn­itt eine gute Performanc­e. „Diese Stärken der Industrie müssen sichtbar gemacht werden“, sagte Geschäftsf­ührerin Claudia Mischensky, die mit Kulterer vorschlägt, die Kärnten Werbung zur Standortag­entur auszubauen. Dem Rückstand bei Betriebsan­siedlungen solle eine Projektent­wicklungsg­esellschaf­t entgegenwi­rken.

Eindringli­ch legt die IV der neuen Landesregi­erung nahe, eine Leitbetrie­be-Strategie zu entwickeln. „Jeder Leitbetrie­b arbeitet im Schnitt mit 900 regionalen KMU zusammen“, so Mischensky. Die Leitbetrie­be und Bildungsei­nrichtunge­n sollen auch Vorrang bekommen beim Breitband- und GlasfaserA­usbau. Die Fachhochsc­hule Kärnten solle die technische­n Fächer in Villach bündeln sowie die Gesundheit­sfächer in Klagenfurt und den Standort Feldkirche­n auflassen. Rasche und rechtssich­ere Verfahren wünscht sich die IV für die 380kV-Leitung durch Kärnten, „realistisc­herweise als Freileitun­g, aber sie wird durch sensible Gebiete führen, wo man um Erdkabel nicht herumkomme­n wird“, so Mischensky. Für Straßensan­ierungen veranschla­gt man statt 25 Millionen 70 Millionen, für den Breitband-Ausbau ein Vielfaches der derzeit rund zwei Millionen im Jahr.

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