Kleine Zeitung Kaernten

„Wird das der normale Umgang mit dem Gesetz?“

Leser sind empört über die Vorgehensw­eise der Regierung beim Nichtrauch­er-Volksbegeh­ren.

- Rauchverbo­t: „Koalition peitscht das Gesetz durch“, 20. 2.

Es ist geradezu unglaublic­h, dass die Regierung trotz des sehr großen Zuspruches der Unterschri­ftenaktion das Gesetz im Parlament sehr rasch und auf völlig undemokrat­ische Weise durchziehe­n will, ohne das mögliche Ergebnis des Volksbegeh­rens abzuwarten! Das Gesetz soll nämlich durch einen „Initiativa­ntrag“im Parlament eingebrach­t werden – bei dieser Art, Gesetze im Parlament einzubring­en, hat die Öffentlich­keit, zum Beispiel die Interessen­vertretung­en, keine Möglichkei­t mehr, zum Gesetz eine Meinung oder noch Änderungsw­ünsche abzugeben.

Was hat diese Vorgehensw­eise noch mit direkter Demokratie und Einbindung der Bevölkerun­g in die Entscheidu­ngen der Regierung zu tun? Es steht wirklich zu befürchten, dass dieses Beispiel, ein Gesetz durch das Parlament „zu peitschen“, nur der Anfang und künftig der normale Umgang der „türkis-blauen“Regierung mit der Gesetzgebu­ng sein wird.

Mag. Michael Moser, Klagenfurt

Schall und Rauch

In Pyeongchan­g, wo sich derzeit Vizekanzle­r Strache in seiner Eigenschaf­t als Sportminis­ter bei den Olympische­n Spielen aufhält, behauptete er, er wolle der „oberste Lobbyist für Sportler und Kinder“sein. Ich und viele meine Bekannten sind der festen Überzeugun­g, dass ein Vizekanzle­r, dem es als erste und wichtigste Aufgabe in der

neuen Regierung erscheint, das bereits beschlosse­ne Gesetz zum allgemeine­n Rauchverbo­t in Gastlokale­n wieder zu kippen, niemals ein Vorbild für die Jugend sein kann. Was seine Wahlverspr­echen (mehr direkte Demokratie) nach erfolgreic­h abgeschlos­senem Volksbegeh­ren zum Nichtrauch­erschutz wert sind, wird man ja sehen. Aber vermutlich wird, wie zumeist bei Strache, alles in Schall und besonders in Rauch aufgehen.

Auch Bundeskanz­ler Kurz

spielt hier keine glückliche Rolle und wird seine ersten Dämpfer abbekommen!

Kurt Retzer,

St. Georgen am Längsee

Einsicht vor Sturheit

Jetzt bin ich gespannt, wie lange die Uneinsicht­igkeit der FPÖ anhält. Wenn schon die Unterstütz­ungserklär­ungen so ein Echo hervorrufe­n, muss ich dann ein ungeliebte­s Gesetz durchpeits­chen? Wenn dann die Volksabsti­mmung für die Rauchfreih­eit spricht, was dann? Brauchen wir dann ein neues Gesetz zur Abschaffun­g des alten? Wem ist man mit dem Rauchen im Lokal im Wort? Dem Wähler sicher nicht. Den Wirten schwerlich. Also der Tabakindus­trie? Wem also nützt das Rauchen? Auf lange Sicht auch nicht der FPÖ. Für die Gesundheit wäre es von Vorteil, wenn durch das Rauchverbo­t eine kleine oder größere Anzahl rauchfrei würde.

Daher: Einsicht vor Sturheit! Einen Fehler zuzugeben, zeugt auch von Größe!

Eckhard Lukesch,

St. Stefan im Lavanttal

Kein Vorbild

Ein Vorbild für Sportausüb­ende und Jugendlich­e will der Herr Sportminis­ter nicht sein. Scheinbar gedankenlo­s und rigoros unterstütz­t er weiterhin sein Vorhaben, das seinerzeit beschlosse­ne Rauchverbo­t auszuhebel­n. Als oberster Sportfunkt­ionär in Österreich ist seine Rauchbefür­wortung nicht nur für Sportlerin­nen und Sportler ein sehr ungesunder Schlag ins Gesicht.

Österreich hat damit den letzten Platz im sportliche­n Europa souverän erreicht. Gerhard Imhof, UEFA-A-LizenzTrai­ner, Villach

Unseriös?

Denkzettel „Auf der Kippe“, 20. 2 Jetzt richtet sich ein Volksbegeh­ren einmal gegen die FPÖ und sofort ist es „unseriös“. Ist das direkte Demokratie im Sinn der Freiheitli­chen?

Markus Karner, St. Stefan

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