Kleine Zeitung Kaernten

Ein „Sister Act“ in Gold

Die Gisin-Schwestern machen es der Matt-Familie nach. Diesmal holte Michelle Olympiagol­d.

- Dass sie sich Österreich­s Teilnehmer­innen Alexander Zambarlouk­os

Die Brüder Wolfgang und Andreas Linger sind Doppel-Olympiasie­ger im RodelDoppe­lsitzer, gestern krönten sich die Schwestern von Capitals-Goalie Jean-Philippe und 99ers-Stürmer Mario Lamoureux mit den USA zu Eishockey-Champions, doch die Geschichte der Schweizer Gisin-Sisters ist noch spezieller: Beide eroberten Goldmedail­len in einer Individual­sportart, nämlich Ski alpin.

2014 in Sotschi hatte Dominique (32) die Olympia-Abfahrt für sich entschiede­n, nun gewann Michelle (24) die letzte Kombinatio­n in der Olympia-Geschichte. Natürlich vor den Augen von Dominique, die ihre Karriere beendet hat und nun als Individual­betreuerin und Expertin für das Schweizer Fernsehen an der Strecke steht.

Das ist ganz im Sinn von Mutter Bea. „Ich habe ihr versproche­n, dass ich auf Michelle schaue“, lächelte Dominique nach einer innigen Umarmung mit ihrer Schwester, die die beiden Favoritinn­en Mikaela Shiffrin (USA)/Silber) und Wendy Holdener (Sui/Bronze) an diesem Tag in die Schranken gewiesen hatte.

„Ich glaube, es braucht Zeit, bis ich das alles begreifen kann. Während des KombiSlalo­ms dachte ich noch: Ich muss mich darauf einstellen, dass es wieder einmal nicht reicht“, gestand Michelle.

für eine Ski-Laufbahn entscheide­n würde, überrascht­e Dominique angesichts ihrer eigenen Verletzung­shistorie doch. „Als ich mir das ers- te Mal das Kreuzband gerissen habe, war Michelle fünf Jahre alt. Sie hat alles hautnah miterlebt – auch die folgenden schweren Blessuren. Anstatt Rennen zu fahren, war ich jahrelang entweder im Spital oder daheim. Das hat Michelle enorm geprägt. Es ist ein Wunder, dass sie überhaupt angefangen hat.“

hatten dagegen ohne die WMDritte Michaela Kirchgasse­r, die von Österreich­s Skiverband (ÖSV) nicht für die Winterspie­le in Südkorea nominiert worden war, erwartungs­gemäß nichts mit der Medaillenv­ergabe zu tun. Ramona Siebenhofe­r war nach der Abfahrt mit 0,97 Sekunden Rückstand Vierte gewesen. Doch im Slalom war sie als 15. mit 2,88 Sekunden Rückstand komplett chancenlos. „Ich habe mir beim Besichtige­n schon gedacht, das wird eine schwierige Angelegenh­eit. Ich habe dann den Rhythmus nicht gefunden. Der Lauf war sehr eng. Das ist Maturanive­au für einen Slalom, und ich habe halt für den Slalom nur den Hauptschul­abschluss“, gestand die 26jährige Steirerin.

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APA, AFP Michelle Gisin gewann Kombi-Gold. Auch Bronze ging durch Wendy Holdener in die Schweiz
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