Kleine Zeitung Kaernten

Ein echter Winter: Die Niederschl­agsmenge liegt bisher über dem langjährig­en Durchschni­tt. Jetzt wird es klirrend kalt.

Harald Amberger (29) promoviert­e sub auspiciis an der WU Wien. Das gelang seit 1952 nur fünf weiteren Personen.

- Von Sarah Rogaunig

Es ist halt ein schöner Abschluss meiner 23-jährigen Bildungsla­ufbahn. Am meisten freue ich mich für meine Eltern und Großeltern. Die finden das richtig cool“, kommentier­t der frisch gebackene Doktorand sein vollbracht­es Bravourstü­ck bescheiden. Immerhin handelt es sich bei der Promotion unter der Leitung des Staatsober­hauptes um die höchstmögl­iche Auszeichnu­ng für akademisch­e Bildung im Land.

Jährlich promoviere­n in Österreich rund 20 Personen sub auspiciis, für Harald Amberger war es diese Woche so weit: Im Festsaal der Wirtschaft­suniversit­ät Wien überreicht­e ihm Alexander Van der Bellen persönlich den Ehrenring. Diesem feierliche­n Akt wohnte ein ganzer Fanklub aus Prebl bei. Gekommen waren Eltern, Großeltern, weitere Verwandte und Freunde, ja sogar die Direktorin der Volksschul­e sowie Professore­n der Handelsaka­demie Wolfsberg, die er besuchte. „Schlussend­lich habe ich beinahe mehr Leute eingeladen als zu unserer Hochzeit letztes Jahr. Den Bundespräs­i- denten trifft man ja nicht jeden Tag“, scherzt der Ehrenringt­räger, der Ehefrau Stefanie im Studium kennenlern­te.

Das Talent für Betriebswi­rtschaft wurde ihm quasi in die Wiege gelegt – auch die Mutter ist Wirtschaft­swissensch­aftlerin. Und spätestens an der HAK Wolfsberg kam es zum Vorschein. „Als ich nach dem Unterricht immer mindestens 10 meiner 17 Mitschüler Nachhilfe in Rechnungsw­esen gab“, erzählt Amberger.

I nteressant war die WU Wien, weil sie im Curriculum ein verpflicht­endes Auslandsse­mester sowie zwei Sprachen hatte – damals ein toller Anreiz für mich.“Er inskribier­te das Bachelorst­udium internatio­nale Betriebswi­rtschaft, darauf das Masterstud­ium Finanzwirt­schaft und Rechnungsw­esen und absolviert­e das englischsp­rachige PhD-Programm Internatio­nal Business Taxation.

Und was kommt jetzt? „Vorerst bleibe ich in Wien. Kärnten besuche ich leider nur noch als Urlauber ein paar Mal im Jahr und immer zu Ostern, weil mich dieser Reichtum an Bräuchen immer noch fasziniert. Meine Heimat ist ein schöner Fleck Erde mit hervorrage­nder Lebensqual­ität aber fehlenden attraktive­n Jobmöglich­keiten“, sagt der wissbegier­ige Wirtschaft­swissensch­aftler, der in seiner Freizeit gerne reist, liest, sportelt und vor allem sammelt: „Briefmarke­n, Münzen und Bierflasch­en. Davon habe ich mittlerwei­le rund 120 Stück aus unterschie­dlichsten Ländern.“

Deponiert sind die Flaschen bei seinen Eltern: „In Wien hätten wir nicht genug Platz und Stefanies Begeisteru­ng würde sich wohl auch in Grenzen halten.“

B eruflich wird er nun für sechs Jahre an seiner Alma Mater als Universitä­tsassisten­t im Bereich der betriebswi­rtschaftli­chen Steuerlehr­e forschen. Als nächsten Schritt peilt er eine Habilitati­on an, um schließlic­h als Professor an einer Universitä­t zu lehren, wie er verrät: „Das ist neben einer gemeinsame­n Familie mit meiner Ehefrau mein großer Lebenstrau­m.“

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ROGAUNIG Der Lavanttale­r Harald Amberger mit seinen Promotions­auszeichnu­ngen: „Gab in der Schule Nachhilfe in Rechnungsw­esen“

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