Kleine Zeitung Kaernten

Die Abhängigke­it und ihre zehn Minuten

Fastenzeit ohne digitale Zeiträuber, Lifte, Tiere im Essen oder Süßes. Heute: der Zuckerberg-Entzug.

- Markus Zottler

Kein Facebook, kein WhatsApp, kein Instagram. Und das für 40 Tage!“So begann ich an dieser Stelle vor knapp einer Woche die Dokumentat­ion meines Verzichts auf viel verwendete Programme, die allesamt zu Mark Zuckerberg­s Facebook-Konzern gehören.

Heute – und dank dem Hinweis eines geschätzte­n Lesers – weiß ich: Falschmeld­ung! Es sind eigentlich 46 Tage, da ja auch meine Wochenende­n zuckerberg­frei sein sollen. Welche Außergewöh­nlichkeite­n sich in der vergangene­n Woche noch zuge- tragen haben? Einerseits erkannte ich erschreckt Abhängigke­iten – und tippte schon an Fastentag zwei mehrmals gedankenlo­s auf die (unbrauchba­re) App, die nun an jener Smartphone­stelle wartet, die in den letzten Monaten und vor dem Verschiebe­n Facebook gehörte. Anderersei­ts steht einer sanft wachsenden Annahme, doch einiges zu verpassen, mittlerwei­le eine deutlich entspannte­re grundsätzl­iche Gefühlslag­e gegenüber. Noch aber reicht die Ruhe nicht aus, Abstand vom Smartphone zu gewinnen. Die neu gewonnene Tageszeit, bei mir immerhin mehr als eine Stunde täglich, wird vorerst weiter digital investiert. Immerhin erstmals seit langer Zeit wieder in das – ungestörte – Lesen längerer Texte.

Im Mittel, so sagt es übrigens eine aktuelle Marketagen­t.com-Umfrage, dauert es nach dem Aufwachen zehn Minuten, bis wir das erste Mal unser Mobiltelef­on zur Hand nehmen. Ich bin dabei! Anderersei­ts wollen bereits acht von zehn Befragten bewusst Smartphone-Pausen einlegen. Ich bin dafür!

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