Kleine Zeitung Kaernten

„Meine Hauptfigur­en sind alle unsympathi­sch “

In ihrem Roman „Alles über Beziehunge­n“erzählt Doris Knecht von einem von sich überzeugte­n Frauenheld. Am Sonntag liest sie daraus.

- Karin Waldner-Petutschni­g

Die Hauptfigur Ihres Romans „Alles über Beziehunge­n“ist nicht unbedingt ein Sympathiet­räger – ein sexsüchtig­er Weiberheld namens Viktor. Ein bisschen desillusio­nierend ist es schon, Ihr pointierte­s Nachdenken über Treue und Familie. Wie entstehen Ihre Romanfigur­en?

DORIS KNECHT: Ich sammle quasi Dinge, die in der Luft liegen, beobachte, was sich in Facebook & Co. abspielt. Und dieses Buch sollte nach „Wald“(Anm.: erschienen 2015) wieder ein lustiges werden. Das eignet sich zum Vorlesen besser. Meine Hauptperso­nen sind alle unsympathi­sch, das mag ich. Ich versuche gebrochene Figuren zu entwickeln, die eine gewisse Fallhöhe haben. Und dann schaue ich, was passiert, wenn sie abstürzen.

Ist es Zufall, dass das meist Männer sind?

Bei Männern traue ich mich mehr. Ich kann ja nicht komplett in einen Mann schlüpfen, da bin ich dann ein bisschen lockerer. Bei den weiblichen Figuren bin ich strenger, das kenne ich ja, da weiß ich, wie die ticken.

Sie waren Jahre lang als Kolumnen-Schreiberi­n bekannt,

Ich bin es gewöhnt, ständig zwischen den Welten zu switchen. Ich mache das schlicht und einfach, weil ich glaube, dass ich das kann. Bei Romanen kann ich endlich alles aus-

was ich erzählen will, muss nicht dauernd abschneide­n und kürzen, damit es ins vorgegeben­e Format passt!

Literatur um 11.

Doris Knecht liest am Sonntag, 11 Uhr, Warmbaderh­of Villach. Einführend­e Worte: Reinhard Kacianka. Musikalisc­he Begleitung: Duo Phon². Karten: Tel. (042 42) 27 341.

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Doris Knecht liest in Villach aus ihrem jüngsten Roman
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bevor Sie begonnen haben, Romane zu veröffentl­ichen. Von der ganz kleinen, journalist­ischen Form wechseln Sie gleich zum ganz großen, literarisc­hen Format. Wie leicht oder schwer ist das?
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