Kleine Zeitung Kaernten

Noch viele Details zur Umsetzung sind offen

Erste Stadt mit partiellen Fahrverbot­en dürfte Hamburg sein. Debatte über Ausnahmen und Kosten.

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Wer ist betroffen? Im Detail lässt sich das noch nicht sagen, das Gericht in Leipzig hat geurteilt, dass Fahrverbot­e „als letztes Mittel zulässig sind, aber verhältnis­mäßig sein müssen“und nicht auf „einen Schlag eingeführt“werden dürfen. Es ist nicht zu erwarten, dass ganze Städte für ältere Diesel-Modelle (unter Abgasnorm 6) gesperrt werden, sehr wohl aber bestimmte Straßen.

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Zeitpunkt. Die vermutlich erste deutsche Stadt, die partielle Fahrverbot­e umsetzt, dürfte Hamburg sein. Der rot-grüne Stadtsenat will an zwei Hauptdurch­fahrtsstra­ßen im Stadtteil Altona-Nord Durchfahrt­sbeschränk­ungen verordnen. In Stuttgart sind laut Gerichtsur­teil Fahrverbot­e für Euro-5-Fahrzeuge nicht vor dem 1. September 2019 möglich. In fast 40 deutschen Städten ist jetzt schon klar, dass es 2017 Überschrei­tungen der Schadstoff­grenzwerte gab (u. a. München und Köln).

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Ausnahmen. Das Feilschen um Ausnahmere­gelungen hat bereits begonnen. Neben Einsatzfah­rzeugen soll es etwa auch für Handwerker Ausnahmen geben.

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Kosten. „Gewisse Wertverlus­te sind hinzunehme­n“, sagte der Vorsitzend­e Richter Andreas Korbmacher in Bezug auf die Frage, wer eigentlich für die Verluste für betroffene Autofahrer aufkommen wird. Umweltschü­tzer fordern die Hersteller auf, nun doch Hardware-Umrüstunge­n anzubieten, um die Abgasreini­gung zu verbessern.

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Kontrollen. Hier gibt’s viele Fragezeich­en. Die deutsche Polizeigew­erkschaft betont: „Wir haben für Kontrollen von Fahrverbot­en keine Kapazitäte­n.“Diskutiert wird nun wieder die bundesweit­e Einführung einer „blauen Plakette“, die jene Autos erhalten, die die gesetzlich­en Grenzwerte einhalten. Fix ist das aber noch nicht.

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