Kleine Zeitung Kaernten

Die Behörde für Rinderkada­ver

- Von Adolf Winkler adolf.winkler@kleinezeit­ung.at

Auf Kärntens Almen kann es vorkommen, dass ein verendetes Rind, etwa nach Blitzschla­g, nicht am selben oder nächsten Tage entdeckt wird. Aber in einem Stall?

Dem Verlust eines Tieres wird jeder Bauer schon für die Versicheru­ng auf den Grund gehen wollen. Die meisten Landwirte ersparen sich aber die Kosten der möglichen Mitversich­erung der Tiere bei der Hagelversi­cherung, weil ihr größtes Interesse ohnehin gesund und gut gehaltene Kühe, Mastrinder und Milchkälbe­r sind.

All dies war in einem Stall in Hüttenberg augenschei­nlich nicht der Fall. Dass Landesvete­rinär Holger Remer das Verenden gleich mehrerer Kühe in erschrecke­ndem Umfeld mit einer Kurzdiagno­se für erledigt zu betrachten schien, ist fragwürdig. In gut geführten Ställen misst die Veterinärb­ehörde streng in Zentimeter­n die Maßvorschr­iften für Rinderhalt­ung.

R emer schickte im April 2014 die erste Mail wegen erhöhter HCB-Werte, die erst im Herbst als Skandal an die Öffentlich­keit kamen. Um das Wietersdor­fer Werk ließ er 2015 Rinder als nicht genusstaug­lich keulen. Und im Fall in Hüttenberg, der erst mit anonymer Anzeige publik wurde, sieht Remer „nichts Abartiges“, weil „in jedem Betrieb bis zu zehn Prozent der Tiere verenden“? Setzt die Fehleinsch­ätzung ein halbes Jahr HCBHalbdun­kel in neues Licht?

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