Kleine Zeitung Kaernten

Post verlor Wahlkarte: Kärntner darf jetzt nicht mehr wählen

Wahlkarte wurde per Handy-Signatur beantragt und deshalb nicht eingeschri­eben verschickt. Jetzt ist sie weg.

- Thomas Macher

Der verhindert­e Wähler ist wütend: „Ich wurde um meine Stimme gebracht.“Der Kärntner hatte eine Wahlkarte für die Landtagswa­hl mittels Handy-Signatur beantragt. Doch nach einer Woche war sie immer noch nicht bei ihm angekommen. Er fragte beim Meldeamt nach: „Da wurde mir gesagt, dass die Wahlkarte wohl auf dem Postweg verloren gegangen ist.“Damit war nicht nur die Wahlkarte, sondern auch die Stimme des Mannes dahin. Denn laut Gesetz darf keine neue Wahlkarte ausgestell­t werden. Auch im Wahllokal darf der Mann seine Stimme nicht abgeben. Damit soll verhindert werden, dass jemand zwei Mal wählt. „Das ist alles korrekt. Aber für den Herrn tut mir das sehr leid“, sagt Gerhard Jesernig, Leiter der Unterabtei­lung Wahlrecht des Landes. Was den betroffene­n Kärntner besonders ärgert: Seine Wahlkarte wurde nicht eingeschri­eben verschickt. Dadurch kann nicht nachverfol­gt werden, wo sie gelandet ist. Per HandySigna­tur beantragte Wahlkarten müssen nicht eingeschri­eben verschickt werden, erklärt Jesernig: Da durch die Signatur klar sei, dass die Karte vom Wähler selbst beantragt wurde. „Es ist äußerst selten, dass eine Wahlkarte verloren geht. Wir möchten uns ausdrückli­ch entschuldi­gen“, sagt Post-Sprecher David Weichselba­um. Ein schwacher Trost für den Kärntner, der seine Stimme verloren hat. Er ist dafür, dass alle Wahlkarten künftig eingeschri­eben verschickt werden: „Schließlic­h geht es um eine äußerst wichtige Sache.“

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