Kleine Zeitung Kaernten

„Es ist gut, dass endlich etwas unternomme­n wird“

Anrainer und Geschäftsl­eute begrüßen Testlauf für das Alkoholver­bot. Polizei sieht keine Notwendigk­eit.

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„Ich bin froh, dass unser Problem wahrgenomm­en wird und die Politik darauf reagiert“, sagt eine Anrainerin vom Heiligenge­istplatz, die der Initiative Heiligenge­istplatz/Klostergas­se angehört. Namentlich genannt werden, will sie nicht. Sie hat Angst, dass sie in der Folge von Obdachlose­n attackiert wird. Ebenfalls zufrieden, „dass endlich was passiert“, ist der Kinderarzt und Sportmediz­iner Peter Kitzler, dessen Ordination am Heiligenge­istplatz ansässig ist. „Diese Entscheidu­ng kam für mich völlig überrasche­nd. Zuletzt hat man mich bei Diskussion­en gar nicht ernst genommen, deshalb verblüfft mich dieser Schwenk“, sagt der Mediziner. Für Sandwirth-Chefin Helvig Kanduth fasst die Maßnahme zu kurz. „Es ist zwar gut, dass endlich etwas unternomme­n wird. Doch es ist wichtig, dass sich auch etwas am Erscheinun­gsbild und bei der vorhandene­n Drogenszen­e verbessert“, sagt die Hotelierin.

Keine Notwendigk­eit für das Alkoholver­bot auf dem Heiligenge­istplatz und im Lendhafen sieht Stadtpoliz­eikommanda­nt Horst Jessenitsc­hnig. Er betont: „Die Polizei ist nach wie vor der Meinung, dass die objektiven Zahlen keinen Anlass für die Einführung eines Alkoholver­bots liefern.“Seit er vor zwei Jahren Stadtpoliz­eikommanda­nt geworden ist, habe er die Kontrollen auf dem Heiligenge­istplatz intensivie­rt. Das habe eine deutliche Verbesseru­ng der Situation gebracht. Von Kollegen anderer Landeshaup­tstädte wisse er, dass Alkoholver­bote oft nicht erfolgreic­h sind.

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An den Hinterlass­enschaften der Obdachlose­n stören sich Anrainer
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