„Marco hat noch einen Reifeprozess vor sich“
Der Kärntner Marko Pfeifer (43) ist Slalomtrainer des ÖSVTeams. Zwölf Jahre war er für Myhrer und Co. verantwortlich.
Tiefschläge vereitelten die Ski-Karriere von Marko Pfeifer mit 20 Jahren. Vielleicht ein Wink des Schicksals? Seine Laufbahn als Trainer geht dafür steil nach oben und begonnen hat alles im hohen Norden: „Wir hatten ein Miniteam von zwei, drei Fahrern, einen Co-Trainer und Servicemann und haben so ein Technikteam aufgebaut. Mit Myhrer und Byggmark feierten wir große Erfolge. Es war eine tolle Zeit, aber eben auch Zeit für eine neue Herausforderung“, verriet der Kärntner. So landete der 43-Jährige 2013 im ÖSV-Lager der Slalomspezialisten. „Der Anfang war perfekt mit der Goldenen von Mario Matt und wir haben es in einer kurzen Zeit geschafft, ein junges Team aufzubauen.“
Der Unterschied zwischen den Schweden und Österreichern klingt plausibel, denn „die Österreicher jammern schnell, da muss man sofort sagen, stopp, so nicht, und die Schweden sind die Schweiger, aber so sind die Mentalitäten“.
Was fehlt Marco Schwarz eigentlich noch auf Marcel Hirscher? „Nicht viel, von allem etwas. Technisch haben wir noch an Schrauben zu drehen, aber man darf nicht vergessen, dass Marco auch Potenzial für Speed hat. Es kann nicht jeder ein Marcel werden, dann wäre jeder ein Seriensieger. Marco hat noch einen Reifeprozess vor sich. In letzter Zeit hat er die ein oder andere bittere Stunde erlebt, das heißt es auch einmal zu verarbeiten. Silber gibt jetzt sicher Kraft.“
Schwarz und Co. profitieren enorm von seinem Erfahrungsschatz. „Als ehemaliger Fahrer kannst du dich in deine Schützlinge hineinversetzen. Du hast das Gespür, was jemand denkt.“Sein Erfolgsgeheimnis, das er nicht als solches sieht? „Akribische Arbeit, Ziel vor Augen, Menschenkenntnis und fachliche Kompetenz.“
Nächste Station ist kommendes Wochenende, quasi der Heimweltcup, in Kranjska Gora (RTL und Slalom). „Jetzt heißt’s regenerieren und Kraft tanken.“