Am Anfang war die Lavalampe
Die neue Dramedy „Everything Sucks“überzeugt nur bedingt.
In der Kleinstadt Boring gilt natürlich Folgendes: Nomen est omen. Doch davon lassen sich die Außenseiter Luke (Jahi Di’Allo Winston), McQuaid (Rio Mangini) und Tyler (Quinn Liebling) nicht beirren. Als ihr erstes Jahr an der Highschool anbricht, besuchen die Teenager den VideoClub. Denn wo sonst soll man bitte schön Mädchen kennenlernen?
Die neue Netflix-Eigenproduktion „Everything Sucks“schickt die Zuschauer in die 1990er-Jahre – als das Internet langsam und die Band Oasis noch zusammen war. Das Re-
gie-Duo Michael Mohan und Ry Russo-Young lässt die Charaktere mit ihren verwaschenen Flanellhemden und bunten Zopfgummis von einer Krise in die nächste schlittern. Wenn man die Retro-Aufmachung der Serie abstrahiert, bleiben die großen und kleinen Baustellen des Erwachsenwerdens: erste Liebe, selbst gestochene Nasenpiercings und jede Menge Selbstfindung.
„Everything Sucks“ist keine Serie, die von ihrem erzählerischen Handwerk lebt. Ideen werden aufgegriffen und noch schneller wieder fallen gelassen. Was mitunter aber auch der Länge der Episoden geschuldet ist. Ein bisschen mehr als 20 Minuten pro Folge ist zu wenig, um die Geschichte vollends ins Rollen zu bringen. Und wenn es dann richtig losgeht, ist die erste Staffel leider auch schon wieder vorbei.