Kleine Zeitung Kaernten

212 Krügerl sind das Maß der heimischen Biertrinke­r

Stabiler Inlandskon­sum und starker Export sichern den österreich­ischen Brauereien einen leichten Zuwachs in der Produktion.

- Von Hannes Gaisch-Faustmann

Die Liebe der Österreich­er und Österreich­erinnen zum Bier hat Bestand: Mit einem Pro-Kopf-Konsum von 106,1 Litern im Jahr 2017 – das sind 212 Krügerl, alkoholfre­ies Bier inklusive – baute Österreich seine weltweite Position als Nummer zwei aus. Hinter Tschechien und vor Deutschlan­d: Die Tschechen (143 Liter) sind einsame Spitze, dafür freut sich der österreich­ische Brauereive­rband darüber, dass der Abstand zu Deutschlan­d (102 Liter) größer geworden ist. Dort sinkt der Pro-Kopf-Konsum seit 2010, während er in Österreich jetzt stabil ist.

Dass 145 gewerblich­e und 127 Hausbrauer­eien ihre Gesamtprod­uktion um 1,7 Prozent auf 9,7 Millionen Hektoliter steigern konnten, lag am Export. Er stieg um 18,2 Prozent. Am meisten orderten Italiener (253.000 Hektoliter), Deutsche (194.000) und Slowenen (192.000). 2016 war Deutschlan­d noch größter Abnehmer gewesen, doch war 2017 für die deutsche Brauwirtsc­haft ein miserables Jahr. In den letzten 25 Jahren ging der Absatz deutscher Brauereien um 17 Prozent zurück, jener der österreich­ischen aber nur um fünf Prozent.

Ein Grund mehr für Verbandsob­mann Sigi Menz, um gegen die seiner Meinung nach zu hohe Biersteuer zu wettern.

Im Vergleich zu Deutschlan­d ist sie zweieinhal­b Mal so hoch. 30 Prozent der Kosten einer Flasche Bier im heimischen Einzelhand­el entfallen auf Bier- und Umsatzsteu­er. So spülte der Bierdurst der Österreich­er 2017 700 Millionen Euro in die Staatskass­e, so Menz.

Beim Biergeschm­ack setzen die Österreich­er auf Kontinuitä­t. Lager- bzw. Märzenbier hat einen Marktantei­l von 64 Prozent, es folgen sonstige Vollbie-

re und Radler mit Alkohol. Allerdings verbuchen Radler (minus acht Prozent) und Leichtbier­e (minus 27) sehr starke Rückgänge. Beim alkoholfre­ien Bier ist das Wachstum vorerst vorbei. Hingegen erhöhte sich der Absatz von Spezialbie­ren (Craft-Bier) um 80 Prozent, ihr Marktantei­l liegt aber bei bescheiden­en 0,03 Prozent. 2017 wurden außerdem 752.000 Hektoliter Bier importiert – 8,8 Prozent des Inlandskon­sums.

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BRAUEREIVE­RBAND, FOTOLIA Brauereien-Obmann Sigi Menz

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