Kleine Zeitung Kaernten

Hinter der Nebelwand

- Rudolf Mitlöhner

Noch hinter der Nebelwand verborgen ist freilich, wie die Regierung die von Bundeskanz­ler Kurz als „ambitionie­rt“bezeichnet­en Budgetziel­e erreichen will, zumal ja auch Steuersenk­ungen bzw. Entlastung­en und zusätzlich­e Ausgaben in manchen Bereichen geplant sind. Die Liste von versproche­nen „Verwaltung­sreformen“und „Einsparung­en in der Büro- kratie“ist lang, und Einsparung­en sind wohlfeil, solange nicht genau gesagt wird, wo und bei wem (was natürlich zwangsläuf­ig bedeutet, den unweigerli­ch folgenden Protesten der jeweiligen Lobbys standzuhal­ten). Der größte Fehler – und zugleich die größte Versuchung der Politik – ist es jedenfalls zu glauben, man könne es allen recht machen, „Härtefälle“vermeiden, „schmerzfre­i“sanieren.

Das Bild von der Nebelwand ist ja ganz generell, man muss es leider sagen, so falsch nicht. Daher ist man für jedes Loch, durch das sich hindurchbl­icken lässt, dankbar – ein paar solcher Löcher gibt es immerhin schon. Noch besser wäre es freilich, die Nebel lichteten sich und es zeichneten sich immer deutlicher Konturen eines Gesamtbild­es ab. Aber vielleicht ist das ja zu viel verlangt. Vielleicht wird ein solches immer erst im Rückblick erkennbar, vielleicht wird man erst im Nachhinein beurteilen können, ob die vielen einzelnen Maßnahmen und Schritte sich zu einem alles in allem stimmigen Ganzen gefügt haben.

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