Wie die Lehre Karriere macht
Viel ist im Wahlkampf von Abwanderung die Rede und von fehlenden Arbeitsplätzen. Nach wie vor sind zu viele Menschen arbeitslos, fast 32.000 waren es Ende Februar.
Die Kehrseite der Medaille ist der sich zuspitzende Mangel an Fachkräften. Ein sich verschärfender Trend, weil die konjunkturbedingt wachsende Nachfrage auf geburtenschwache Jahrgänge trifft. Gut, dass die Betriebe die Lehre wiederentdeckt haben. Die sich jetzt öffnende Lehrlingslücke ist kein Schicksal, sondern zu füllen.
Mehr Wettbewerb um die Arbeitskraft Junger ist zu begrüßen – höhere Lehrlingsentschädigungen müssten die Folge sein. Damit steigt die Attraktivität der Lehrberufe, was deren Ansehen zusätzlich aufwertet.
Noch immer brechen zu viele Schule oder Lehre ab, sieben Prozent eines Jahrgangs gehören zur Gruppe der „vorzeitigen Abgänger“. Sie in Ausbildung zu bringen, hilft der Wirtschaft und um Halt suchenden Jungen.
Ein dritter Ansatz ist die Lehre nach der Matura, die das Beste aus zwei Welten vereint: den höchsten Sekundarabschluss kombiniert mit einer auf die Anforderungen junger Erwachsener zugeschnittenen Lehre. Vor allem in technischen Berufen könnte dieses innovative Modell den für die Wirtschaft bedrohlichen Mangel an Fachkräften dämpfen.