Kleine Zeitung Kaernten

Die letzten Meter des Marathons

Landeshaup­tmann Peter Kaiser (SPÖ) will Kärnten für fünf weitere Jahre regieren. Im Wahlkampf wehrt er sich gegen Kritik, dass zu wenig weitergega­ngen sei.

- Von Wolfgang Fercher Teil 5/5 Erste Station

Das fühlt sich an wie bei den Seitenblic­ken. Bussi hin, Bussi her. Eine herzliche Umarmung da, ein kumpelhaft­er Händedruck dort. Ein Landeshaup­tmann als Küsserköni­g. Für Peter Kaiser ist der Besuch in der Gailtalkli­nik in Hermagor wie eine Heimkehr. Während seiner Zeit als Gesundheit­sreferent (2008 bis 2013) war der SPÖ-Politiker hier öfters zu Gast. Die Stimmung ist amikal. Der medizinisc­he Leiter Manfred Freimüller sitzt im Personenko­mitee für Kaiser.

Der Landeshaup­tmann ist gut gelaunt, scherzt mit Patienten, posiert für Fotos. Ein Mann zeigt ihm selbst gemachte TShirts. „Ich werde den Bauch einziehen, damit es so aussieht, ob es mir passt.“Der Küchenchef will ihm „eine Fastenspei­se“anbieten. Dabei habe er „zum ersten Mal seit Jahren unter 74 Kilo“, verrät Kaiser. Der Wahlkampf zehrt. „Kocht’s was Guates!“, ruft er den Köchinnen zu. Aus Hygienegrü­nden dürfen diese eine „rote Linie“auf dem Boden nicht überschrei­ten. Mit etwas Abstand geht sich ein Selfie aus. Die Landtagswa­hl ist auch Thema. „Ein 4er vorne wird sich schon ausgehen“, sagt ein Mitarbeite­r. „Ambitionie­rt“wäre das, kommentier­t einer von Kaisers Begleitern. Viele in der SPÖ sind davon überzeugt. 2013 waren es 37,1 Prozent.

Die Krankenhau­s-Führung präsentier­t Erweiterun­gspläne. Kaiser hört geduldig zu, Versprechu­ngen macht er nicht. Er werde das Thema mit Kabeg- Arnold Gabriel besprechen. Der war früher Kaisers Büroleiter. Als Gabriel mit 1. Jänner 2014 zum Vorstand der Kärntner Krankenans­talten bestellt wurde, war die Aufregung bei den anderen Parteien groß. Dem Vorwurf der „Parteibuch­wirtschaft“tritt Kaiser damals wie heute vehement entgegen. Das Auswahlver­fahren führte eine unabhängig­e Personalbe­ratungsfir­ma durch, Gabriel ging klar als Erstgereih­ter hervor.

in Hermagor: die Kelag. 30 Männer in Arbeitsmon­tur und einige Frauen sitzen in einem Seminarrau­m. „Wir bauen auf dich“, sagt der Betriebsra­t zu Kaiser, der zu einer kurzen Wahlkampfr­ede ansetzt, die Arbeit der Dreierkoal­ition erklärt. „Es ist besser geganals gen, als manche dachten.“Man habe die Arbeitslos­igkeit gesenkt, eine Rekordzahl bei der Beschäftig­ung erreicht, eine historisch­e Verfassung­sreform beschlosse­n. Über all dem stehe die Lösung der Causa Heta. „Ohne die hätten wir uns die Wahlen am 4. März erspart“, sagt Kaiser. „Dann hätte Kärnten einen Kurator bekommen.“

Wenn Kaiser von der FPÖ hört, dass im Land nichts weitergega­ngen sei, wird er emotional. „Was kostet die Welt, das spielt es nicht mehr!“Gerne bemüht er den Vergleich mit einem Brandstift­er, der sich über den Wasserverb­rauch der Feuerwehr beschwert. Apropos Wasser: Dieses werde nicht in private Hände kommen, verspricht Kaiser. Auch die Kelag habe man im Einfluss des LanChef

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