Kleine Zeitung Kaernten

Kurz, Kern und Strolz am Wahltag in Kärnten

Kanzler und Bundespart­eichefs zur Landtagswa­hl in Kärnten, das gab es noch nie. Grippaler Effekt bremst Strache.

- Andrea Bergmann, Claudia Felsberger

Dass die Kärntner Parteien zum Wahlkampff­inale vor einer Landtagswa­hl noch einmal Unterstütz­ung durch die Bundespart­eichefs bekommen ist üblich. Dass die Chefs und ein Bundeskanz­ler am Wahlabend selbst da sind, das ist neu. Bei der ersten Hochrechnu­ng um 17 Uhr wird Kanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz an der Seite von Spitzenkan­didat Christian Benger in dessen Regierungs­büro sitzen – und danach beim Feiern in der Gig-Bar des Seeparkhot­els Klagenfurt dabei sein. Nach den 14,4 Prozent von 2013 können die Kärntner ÖVPler diesmal im Sog des KanzlerEff­ekts von einem Plus ausgehen. Kurz will gleich wie in Niederöste­rreich und Tirol mit auf den Sieger-Fotos sein.

Vom Zulegen kann laut Umfragen auch die SPÖ mit Peter

Kaiser ausgehen. Er erhält schon am Samstag beim finalen Fackellauf der Roten zwischen Parteizent­rale, Landesregi­erung und Landtag Unterstütz­ung von Bundespart­eichef Christian Kern. Der ist auch Sonntag an Kaisers Seite, also mit auf Gewinner-Fotos. Von den Freiheitli­chen mit

Gernot Darmann als Nummer eins wurde am Wahltag Vizekanzle­r Bundespart­eichef

Heinz-Christian Strache erwartet. Doch der laboriert an einem grippalen Effekt, wird nur zum Wahlkampfa­bschluss am Samstagnac­hmittag in Klagenfurt sein und danach gleich zurück nach Wien fahren. Am Sonntag ist der Klubobmann im Nationalra­t, Johann Gudenus, im FPÖ-Landtagskl­ub dabei, wenn die erste Hochrech- nung gesendet wird und die Blauen nach dem desaströse­n Minus 2013 mit einem kräftigen Plus rechnen können.

Die Grünen mit Spitzenkan­didat Rolf Holub bleiben unter sich – und erinnern sich an Zeiten, als Bundesspre­cherin Eva

Glawischni­g mit den Kärntner Parteifreu­nden jubelte. Diesmal geht es um den Verbleib im Landtag. Zum Wahlkampff­inale am Freitag kommt Werner Kogler als Bundespart­eichef erstmals nach Klagenfurt, am Sonntag ist er nicht hier. Anders Neos-Chef Matthias

Strolz. Die Pinken können sich laut der von der Kleinen Zeitung in Auftrag gegebenen OGM-Umfrage Hoffnung auf den Landtagsei­nzug machen. Strolz war diese Woche Montag an der Seite des Kärntner Spitzenkan­didaten Markus Unterdorfe­r-Morgenster­n, ist auch Freitag hier und ebenso am Sonntag.

Für Politikbeo­bachter stellt sich die brisante Frage, wie sehr die Bundespart­eichefs ihre Kärnten-Präsenz nützen, um gleich auch in der spannenden Koalitions­frage nach der Wahl mitzureden?

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