Kurz, Kern und Strolz am Wahltag in Kärnten
Kanzler und Bundesparteichefs zur Landtagswahl in Kärnten, das gab es noch nie. Grippaler Effekt bremst Strache.
Dass die Kärntner Parteien zum Wahlkampffinale vor einer Landtagswahl noch einmal Unterstützung durch die Bundesparteichefs bekommen ist üblich. Dass die Chefs und ein Bundeskanzler am Wahlabend selbst da sind, das ist neu. Bei der ersten Hochrechnung um 17 Uhr wird Kanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz an der Seite von Spitzenkandidat Christian Benger in dessen Regierungsbüro sitzen – und danach beim Feiern in der Gig-Bar des Seeparkhotels Klagenfurt dabei sein. Nach den 14,4 Prozent von 2013 können die Kärntner ÖVPler diesmal im Sog des KanzlerEffekts von einem Plus ausgehen. Kurz will gleich wie in Niederösterreich und Tirol mit auf den Sieger-Fotos sein.
Vom Zulegen kann laut Umfragen auch die SPÖ mit Peter
Kaiser ausgehen. Er erhält schon am Samstag beim finalen Fackellauf der Roten zwischen Parteizentrale, Landesregierung und Landtag Unterstützung von Bundesparteichef Christian Kern. Der ist auch Sonntag an Kaisers Seite, also mit auf Gewinner-Fotos. Von den Freiheitlichen mit
Gernot Darmann als Nummer eins wurde am Wahltag Vizekanzler Bundesparteichef
Heinz-Christian Strache erwartet. Doch der laboriert an einem grippalen Effekt, wird nur zum Wahlkampfabschluss am Samstagnachmittag in Klagenfurt sein und danach gleich zurück nach Wien fahren. Am Sonntag ist der Klubobmann im Nationalrat, Johann Gudenus, im FPÖ-Landtagsklub dabei, wenn die erste Hochrech- nung gesendet wird und die Blauen nach dem desaströsen Minus 2013 mit einem kräftigen Plus rechnen können.
Die Grünen mit Spitzenkandidat Rolf Holub bleiben unter sich – und erinnern sich an Zeiten, als Bundessprecherin Eva
Glawischnig mit den Kärntner Parteifreunden jubelte. Diesmal geht es um den Verbleib im Landtag. Zum Wahlkampffinale am Freitag kommt Werner Kogler als Bundesparteichef erstmals nach Klagenfurt, am Sonntag ist er nicht hier. Anders Neos-Chef Matthias
Strolz. Die Pinken können sich laut der von der Kleinen Zeitung in Auftrag gegebenen OGM-Umfrage Hoffnung auf den Landtagseinzug machen. Strolz war diese Woche Montag an der Seite des Kärntner Spitzenkandidaten Markus Unterdorfer-Morgenstern, ist auch Freitag hier und ebenso am Sonntag.
Für Politikbeobachter stellt sich die brisante Frage, wie sehr die Bundesparteichefs ihre Kärnten-Präsenz nützen, um gleich auch in der spannenden Koalitionsfrage nach der Wahl mitzureden?
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