Kleine Zeitung Kaernten

Waschanlag­en werden geprüft

Nach Befall von Legionelle­n in der Steiermark gibt es auch in Kärnten Evaluierun­gen. Chemische Reinigung empfohlen.

- Markus Sebestyen

Nach zwei Fällen von Legionelle­n in steirische­n Selbstbedi­enungs-Waschanlag­en klärt momentan die Landessani­tätsdirekt­ion, ob auch in Kärnten Handlungsb­edarf besteht. Ein Informatio­nsblatt wurde bereits an alle Gesundheit­sämter übermittel­t. Autowascha­nlagen würden als Infektions­quellen für die Legionärsk­rankheit grundsätzl­ich aber sehr selten identifizi­ert. Empfohlen wird aufgrund des Falles die Überprüfun­g bestehende­r Autowascha­nlagen hinsichtli­ch der Wartungsin­tervalle. Risikofakt­oren seien die Inbetriebn­ahme nach längerem Stillstand, alte Anlagen und die unbeabsich­tigte Erwärmung des Kaltwasser­s.

Wie berichtet haben sich zwei Steirer bei SB-Autowascha­nlagen mit dem gefährlich­en Legionelle­n-Erreger infiziert. „Das Wasser ist bei diesen Anlagen teilweise über 30 Grad warm. Das ist natürlich ein Eldorado für Bakterien und Erreger“, sagt David Gabron vom St. Veiter Unternehme­n GMG, das unter anderem auf die Reinigung von mit Legionelle­n befallenen Leitungen spezialisi­ert ist. Beseitigen könne man den Befall thermisch oder chemisch. Der Erfolg hängt von den Gegebenhei­ten ab. „Bei der thermische­n Reinigung müssen die Leitungen mehrere Minuten lang mit mindestens 70 Grad heißem Wasser gespült werden. Das geht sich je nach Länge des Netzes nicht immer aus“, sagt Gabron. Eine chemische Reinigung sei daher in den meisten Fällen empfohlen. Hauptsächl­ich würden Legionelle­n vorkommen, wenn Leitungen längere Zeit stagnieren.

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