Chinesischer Investor kauft Wäschekonzern Wolford
Viele europäische Textilhersteller sind nach China abgewandert. Nun gehen Chinesen in Europa auf Einkaufstour.
Der angeschlagene Vorarlberger Wäschekonzern Wolford ist seit Monaten auf der Suche nach einem neuen Investor. Das in Turbulenzen geratene Unternehmen mit rund 1500 Mitarbeitern erholte sich 2017 dank Sanierungsmaßnahmen zwar. Dennoch gab es im Halbjahr einen Verlust von sechs Millionen Euro.
Nun hat der Wäscheproduzent in der Fosun Industrial Holdings Limited einen neuen Eigentümer gefunden. Der chinesische Mischkonzern mit Sitz in Shanghai hat bereits mehrere europäische Luxusmarken ge- kauft. Wolford reiht sich damit in eine Reihe namhafter Textilunternehmen ein, die inzwischen ebenfalls zu Fosun gehören, wie Lanvin, La Perla oder Tom Tailor.
Fosun zahlt 12,8 Euro je Aktie und sichert sich damit den Mehrheitsanteil der bisherigen Eigentümer, WMP Familien-Privatstiftung, Sesam Privatstiftung und die Beteiligungsgesellschaft M. Erthal & Co. Daersten raus ergibt sich ein Kaufpreis von 32,6 Millionen Euro. Zur Stärkung der Finanzstruktur plant Fosun zusätzlich eine Erhöhung des Eigenkapitals von 22 Millionen Euro. Fosun will außerdem bald ein Übernahmeangebot an die übrigen Aktionäre
legen.
Was die Übernahme für den Standort Bregenz und für die Mitarbeiter bedeutet, bleibt vorerst unklar.