„Sind Benziner eine saubere Alternative?“
Die Verbannung von Dieselmotoren wird das Problem allein nicht lösen, meinen Leser.
Die Reduzierung der Diskussion um Fahrverbote auf Dieselfahrzeuge erweckt den Eindruck, als wären Benziner eine saubere Alternative. Ist dem wirklich so? Moderne Dieselfahrzeuge wurden in Europa und den USA mit Rußpartikelfiltern ausgestattet, was die Emissionen reduziert hat. Nach Messungen des Schweizer „Paul Scherrer Instituts“geben Benziner bei 22 Grad Celsius zehn Mal mehr und bei 7 Grad Celsius sogar 62 Mal mehr Feinstaub ab als Dieselfahrzeuge. Jedoch ist dies keine Heiligsprechung neuer Dieselfahrzeuge. Es kommt darauf an, welche Emissionen berücksichtigt werden. So emittieren neuere Dieselfahrzeuge zwar weniger Feinstaub, dafür aber noch deutlich mehr Stickoxide als Benziner. Man kann also wählen zwischen Motoren, die weniger Feinstaub abgeben, oder solchen, die weniger Stickoxide abgeben. Um die Luftbelastung in unseren Städten zu reduzieren, muss die Zahl der Autos mit Verbrennungsmotor massiv reduziert werden. Es wird Zeit, dass Politik und Wirtschaft die Weichen in Richtung Elektroauto stellen. Michael Pfeiffer, Diplom-Jurist, Steindorf-Stiegl
Zu viel Schadstoffe
Man muss nicht unbedingt ein Feind des Dieseltreibstoffes sein. Jedoch der rechtliche Entscheid in Deutschland sollte zu bedenken geben. Seit 2012 hat in Österreich die „Charta der Grundrechte der EU“laut Verfassungsexperte Funk Verfassungsrang. Im Artikel 37 ist der Umweltschutz verankert. Ein konsequentes Anwenden dieser Gesetze würde die Rechtssprechung ordentlich fordern. Dass durch die hohen immer weiter steigenden Anteile von Stickoxiden in der Atmosphäre unsere Lebensräume zunehmend problematischer werden, liegt aber nicht an den Verbrennungsmotoren an sich, sondern an der einfach viel zu hohen Zahl von fossilen Verbrennungen jeglicher Art. Zeigen wir heute den daraus resultierenden Schadstoff Stickoxide oder Kohlendioxid auf, waren es gestern noch der Schwefel und so sind es morgen vielleicht schon die verschiedensten dem Kraftstoff beigemengten Bleiersatzmittel. Das Grundproblem ist das Zuviel diverser Schadstoffe. Sie lassen sich nicht in derselben Zeit ihrer Erzeugung wieder entschärfen und häufen sich damit in Atmosphäre und Meeren an. Nur ein Zurückrudern dieser Umkehrung von Qualität in die Quantität löst das Problem nachhaltig!