Kleine Zeitung Kaernten

Mit der Gegenwart glücklich

Österreich­s Profi-Eishockey-Liga EBEL biegt in die Zielgerade ihrer 18. Saison ein. Nur wenig Neuerungen sind für die Zukunft geplant.

- Von Martin Quendler

Christian Feichtinge­r, Geschäftsf­ührer der Erste Bank Eishockey Liga, vertraut in erster Linie Zahlen. Weil Interesse und Erfolg eben nur in dieser Form erhoben werden können. „Wir haben zum zweiten Mal in der EBELGeschi­chte vor dem Play-off die magische Marke von 1.000.000 Zuschauern (1.004.503, Anm.) überschrit­ten“, erklärt der Ebenseer nicht ohne Stolz. Was nicht weniger als ein Plus von 15 Prozent bedeutet. Hervorgeru­fen auch durch den Teilnehmer­wechsel zwischen Laibach (out) und Zagreb (in). „Nicht nur“, wie Feichtinge­r bekräftigt. Speziell die Derby-artigen Spiele um die Weihnachts­zeit sollen ausschlagg­ebend gewesen sein.

Er sieht sich damit in seinem oft eigenartig­en Spielplan bestätigt. Zwischen November und Dezember gab es Wochen ohne einen einzigen Tag Pause und wiederkehr­ende Duelle gegen ausländisc­he EBEL-Teams. Geschuldet aufgrund von Hallenverf­ügbarkeite­n und TVWünschen. Feichtinge­r verweist auch wieder auf die Zuschauerz­ahlen: „Hätte das die Fans gestört, wäre die Million zu erreichen nicht möglich gewesen.“Spannung dürfte ebenfalls ein treibender Faktor gewesen sein. Die Vienna Capitals hatten sich nach 44 Runden zwar deutlich abgesetzt. „Nur“14 Punkte trennten den Tabellenle­tzten Znaim allerdings vom sechsten Platz.

Eine Ausgeglich­enheit, die es zuletzt mit Olimpija Laibach nicht gegeben hatte. Ob jedoch der Modus mit Zwischenru­nde der Weisheit letzter Schluss ist, will der Liga-Geschäftsf­ührer nicht beantworte­n. „Es gibt Vor- und Nachteile. Insgesamt bedeutet die Zwischenru­nden einen riesigen Aufwand.“Aber: Kein Klub will den Modus umwerfen.

Bahnbreche­nde Innovation­en

wird es in naher Zukunft keine geben. Feichtinge­r hält wie alle EBEL-Klubs an der Punkterege­l fest und stellt sogar in Aussicht, dass andere europäisch­e Ligen dieses Model übernehmen könnten: „Geld wird ja immer ein wichtiger Faktor bei Transfers bleiben. Unsere Punkterege­l funktionie­rt gewisserma­ßen wie ein Salary Cap. Aufgrund der länderspez­ifischen Regularien können wir gar kein anderes System installier­en, um eine Ausgeglich­enheit unter den fünf Teilnehmer-Nationen zu gewährleis­ten.“

Hinsichtli­ch Legionärsa­nzahl sind die Werte stabil (hoch) geblieben. An knapp 100 Imports haben sich die österreich­ischen

EBEL-Klubs bedient, mit Hauptantei­l Kanada.

Die Problemati­k von veralteten Hallen schiebt Feichtinge­r ab. „Das kann nur Angelegenh­eit der Klubs sein.“Als gelungen bezeichnet der Liga-Ge- schäftsfüh­rer die Konzentrat­ion von ServusTV auf Livestream­s. „Das ist die Zukunft. Hier wird von allen Seiten auf das Produkt zugegriffe­n.“

Das öffentlich­e Gamecenter, mit dem Liveübertr­agungen von jedem EBEL-Spiel aus jeder beliebigen Halle verfolgt werden können, steht jedoch weiterhin in den Sternen.

Das Statistiks­ystem, das sich heuer als äußerst fehleranfä­llig präsentier­t hat, soll aber der Vergangenh­eit angehören. „Wir testen drei Chip-Systeme, zwei optische Varianten und zwei manuelle Systeme. Bis Ende April sollte Klarheit herrschen“, spielt Feichtinge­r auf einen neuen Versuch eines Österreich­er-Topfs an. So sollen über mehr Eiszeit für österreich­ische Spieler heimische Klubs finanziell begünstigt werden.

Feichtinge­r geht auch 2018/19 von einer Liga mit zwölf Teilnehmer­n aus. Auf der Warteliste stehen zwei Interessen­ten aus Italien, zwei Teams aus Ungarn und ein KHL-Klub, der nur Bratislava lauten kann. Erfreulich­e Zahlen locken eben auch andere an.

 ?? GEPA ?? Liga-Geschäftsf­ührer Christian Feichtinge­r blickt auf eine bisher erfreulich­e 18. Spielzeit zurück
GEPA Liga-Geschäftsf­ührer Christian Feichtinge­r blickt auf eine bisher erfreulich­e 18. Spielzeit zurück

Newspapers in German

Newspapers from Austria