Der Brand und das Feuer der Begeisterung
Da gibt es die Alpe-Adria-Galerie, die man daran erkennt, dass man sie nicht erkennt, weil das Stadthaus rundherum gebaut ist.
Es kann ganz schön viel nichts los sein an einem Wintersonntagnachmittag in einer vor 500 Jahren abgebrannten Stadt! Wohin also bei Frost und Einsamkeit? Dorthin, wo die Stadt erstrahlt unter den Werken ihrer Künstler: In die Theater, Konzerte, Galerien! Aber in welche?
Da gibt es die Alpe-Adria-Galerie, die man daran erkennt, dass man sie nicht erkennt, weil das Stadthaus rundherum gebaut ist. Das Entree: Nicht gerade die Albertina! Im Foyer die Frage: Gibt`s außer Garderobe noch was? Geht’s da zur Galerie – oder zur Rumpelkammer? Nein, Sie sind schon richtig! Einfach immer den Darm entlang: Der Blinddarm, das ist die Galerie! Ah! Also, ein kleiner Raum mit Postkarten, ein großer mit Bildern, schönen Stadtansichten: Vier Wände, eine Zusatzwand, ein paar Zitate, da ist man schnell fertig. Das kulturelle Leben pulsiert in Form von: zwei Frauen. Und gar so besonders pulsieren die auch wieder nicht. Die eine sagt: Sie erkennt kein Konzept! Da sind einfach ein paar Bilder aus dem Depot geholt und aufgehängt worden. Enthusiasmus schaut anders aus. Manche Kärntner Maler sind weltberühmt: Markus Pernhart oder Werner Berg. Aber da schau her: Es gibt auch andere gute! Die Riesen im Aquarell vor dem Stadttheater von Peppo Grabner oder der Stauderplatz von Albert Zahlbruckner. Aber Hand aufs Herz: Wer war Albert Zahlbruckner? Wer war Peppo Grabner?
Gibt es neben den Bildern an der Wand Informationen zu Künstler und Werk? Na hören Sie, was glauben Sie, wieviel Arbeit das verursachen würde! Wir wollen nicht gleich übertreiben mit der 500er-Euphorie! Gibt es einen Folder, einen Ausstellungskatalog? Fehlanzeige! Gibt es wenigstens einen Kaffee?? Sonst noch was?! Da geht man ins Kaffeehaus! Haben aber alle zu.
Sollte die Stadt nicht erglühen unter den Worten ihrer Dichter, die Farben und Formen ihrer Maler nicht das ganze öffentliche Leben in allen Adern kribbeln lassen?
In 250 Jahren feiern wir 750 Jahre abgebranntes Klagenfurt. Kleiner Tipp: Rechtzeitig mit den Begeisterungsvorbereitungen beginnen, damit man dann noch etwas davon merkt, wenn es soweit ist!