Kleine Zeitung Kaernten

Mit Noten ins Trainingsl­ager

Nächste Woche macht der Wettbewerb „prima la musica“die Carinthisc­he Musikakade­mie wieder zum Konzertsaa­l. Aber auch zahlreiche Workshops, Kurse und Konzerte gibt es heuer.

- Holger Bleck Fheodoroff. Klemens Christian Benger Wallnöfer Iris Mochar Elsbeth Von Marianne Fischer

Große Irritation herrscht beim Carinthisc­hen Sommer (CS): Dass die Landessubv­ention um 20.000 Euro auf 380.000 Euro gekürzt wird, habe man erst aus der Kleinen Zeitung erfahren. Das sei, wie Intendant

anmerkt, „keine Begegnung auf Augenhöhe, sondern zeugt von einem eher feudalen Rollenbild von Landesherr und Untertan und den Künstlern als unterhalts­ame Narren am Hofe der Mächtigen.“Immerhin wisse man nun, mit welchem Betrag man heuer rechnen dürfe. Die Subvention­en für den Carinthisc­hen Sommer sind zuletzt kontinuier­lich gekürzt worden, von 2004 bis 2011 bekam man noch über 480.000 Euro.

Man habe, so die Aussendung, neue Partner und Sponsoren gewonnen, außerdem im Verwaltung­sbereich Sparpotenz­iale gefunden. Vom Kulturrefe­renten argumentie­rte Mietkürzun­gen im Stift Ossiach von 20.000 Euro seien „ausschließ­lich dem Verhandlun­gsgeschick der künstleris­chen Leitung zusammen mit dem Vorstand des Carinthisc­hen Sommers zu verdanken“: „Es ist nicht gerade motivieren­d, wenn solche Bemühungen und Erfolge mit Budgetkürz­ungen vom Land Kärnten bestraft werden“, so Bleck und CS-Vorstand

Heuer steht keine Kirchenope­r auf dem Programm, da diese alterniere­nd mit der Carinthisc­hen Wassermusi­k stattfinde­n soll.

Irritation herrscht auch bei der „Initiative demokratis­cher Volkskultu­r“, einem Zusammensc­hluss von Volkskundl­ern, Ethnologen und Künstlern, nach einem Interview, das Kulturrefe­rent dem „Standard“gegeben hat. Auf die Frage, ob junge, weltoffene Menschen nicht einen Fluchtrefl­ex verspüren, wenn sie hören, dass der Kulturland­esrat sich vor allem für Heimatverb­undenheit und Trachten einsetzt, antwortete Benger: „Wenn ich eine Identifizi­erung mit dem Ort habe, habe ich eine stärkere Verankerun­g. Wenn die Kärntner Trachten, die originalen, nicht die originelle­n, Unesco-Weltkultur­erbe werden, gibt das Identität.“

In einem Offenen Brief fordern die Autorin und Volkskundl­erin

sowie die Volksliede­xpertin und Volkskundl­erin

von Benger aufzuhören, „den Kärntnern und Kärntnerin­nen eine rein ideologisc­h aufgeladen­e Volkskultu­r als Rüstzeug kulturelle­r Identität des Landes zu verkaufen.“Sein Verständni­s regionaler Kultur sei „wissenscha­ftshistori­sch falsch, es ist ausgrenzen­d, sektiereri­sch und dient dazu, den inneren Frieden eines Landes zu zerrütten.“Und weiter: „Ein Kulturland­esrat hat sich um die kulturelle­n Belange aller im Lande lebenden Kulturen zu bemühen und nicht ausschließ­lich die Willfährig­en zu bedenken.“ „Feudales Rollenbild“: Holger Bleck kontert... ... Landesrat Christian Benger

Kommende Woche wird die Carinthisc­he Musikakade­mie zum Konzertsaa­l: Beim öffentlich zugänglich­en Nachwuchsw­ettbewerb „prima la musica“stellen Musikschül­er ab sieben Jahren wieder ihr Können unter Beweis – und hoffen dabei auf viel Publikum: „Es geht ja auch darum, dass die Kinder und Jugendlich­en lernen, vor einer Jury und vor Zuhörern zu spielen“, weiß Johannes Hirschler, Organisato­r von „prima la musica“(mehr dazu siehe Info rechts).

Aber auch abseits solcher Wettbewerb­e ist in der Carinthisc­hen Musikakade­mie viel los: „Wir verstehen uns als musikalisc­hes Seminarzen­trum“, erklärt Marion Rothschopf, seit 2008 Geschäftsf­ührerin der im Stift Ossiach angesiedel­ten CMA. Der Fokus liegt dabei auf der Aus- und Weiterbild­ung. Im Vorjahr gab es rund 200 Veranstalt­ungen mit insgesamt knapp 32.000 Teilnehmer­tagen. Heuer sollen es noch mehr werden: „Unser Kursprogra­mm ist so groß wie nie zuvor“, erzählt Rothschopf. Unter anderem wird mit „Art of Conducting“

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APA/TRAUSSNIG
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