Mit Noten ins Trainingslager
Nächste Woche macht der Wettbewerb „prima la musica“die Carinthische Musikakademie wieder zum Konzertsaal. Aber auch zahlreiche Workshops, Kurse und Konzerte gibt es heuer.
Große Irritation herrscht beim Carinthischen Sommer (CS): Dass die Landessubvention um 20.000 Euro auf 380.000 Euro gekürzt wird, habe man erst aus der Kleinen Zeitung erfahren. Das sei, wie Intendant
anmerkt, „keine Begegnung auf Augenhöhe, sondern zeugt von einem eher feudalen Rollenbild von Landesherr und Untertan und den Künstlern als unterhaltsame Narren am Hofe der Mächtigen.“Immerhin wisse man nun, mit welchem Betrag man heuer rechnen dürfe. Die Subventionen für den Carinthischen Sommer sind zuletzt kontinuierlich gekürzt worden, von 2004 bis 2011 bekam man noch über 480.000 Euro.
Man habe, so die Aussendung, neue Partner und Sponsoren gewonnen, außerdem im Verwaltungsbereich Sparpotenziale gefunden. Vom Kulturreferenten argumentierte Mietkürzungen im Stift Ossiach von 20.000 Euro seien „ausschließlich dem Verhandlungsgeschick der künstlerischen Leitung zusammen mit dem Vorstand des Carinthischen Sommers zu verdanken“: „Es ist nicht gerade motivierend, wenn solche Bemühungen und Erfolge mit Budgetkürzungen vom Land Kärnten bestraft werden“, so Bleck und CS-Vorstand
Heuer steht keine Kirchenoper auf dem Programm, da diese alternierend mit der Carinthischen Wassermusik stattfinden soll.
Irritation herrscht auch bei der „Initiative demokratischer Volkskultur“, einem Zusammenschluss von Volkskundlern, Ethnologen und Künstlern, nach einem Interview, das Kulturreferent dem „Standard“gegeben hat. Auf die Frage, ob junge, weltoffene Menschen nicht einen Fluchtreflex verspüren, wenn sie hören, dass der Kulturlandesrat sich vor allem für Heimatverbundenheit und Trachten einsetzt, antwortete Benger: „Wenn ich eine Identifizierung mit dem Ort habe, habe ich eine stärkere Verankerung. Wenn die Kärntner Trachten, die originalen, nicht die originellen, Unesco-Weltkulturerbe werden, gibt das Identität.“
In einem Offenen Brief fordern die Autorin und Volkskundlerin
sowie die Volksliedexpertin und Volkskundlerin
von Benger aufzuhören, „den Kärntnern und Kärntnerinnen eine rein ideologisch aufgeladene Volkskultur als Rüstzeug kultureller Identität des Landes zu verkaufen.“Sein Verständnis regionaler Kultur sei „wissenschaftshistorisch falsch, es ist ausgrenzend, sektiererisch und dient dazu, den inneren Frieden eines Landes zu zerrütten.“Und weiter: „Ein Kulturlandesrat hat sich um die kulturellen Belange aller im Lande lebenden Kulturen zu bemühen und nicht ausschließlich die Willfährigen zu bedenken.“ „Feudales Rollenbild“: Holger Bleck kontert... ... Landesrat Christian Benger
Kommende Woche wird die Carinthische Musikakademie zum Konzertsaal: Beim öffentlich zugänglichen Nachwuchswettbewerb „prima la musica“stellen Musikschüler ab sieben Jahren wieder ihr Können unter Beweis – und hoffen dabei auf viel Publikum: „Es geht ja auch darum, dass die Kinder und Jugendlichen lernen, vor einer Jury und vor Zuhörern zu spielen“, weiß Johannes Hirschler, Organisator von „prima la musica“(mehr dazu siehe Info rechts).
Aber auch abseits solcher Wettbewerbe ist in der Carinthischen Musikakademie viel los: „Wir verstehen uns als musikalisches Seminarzentrum“, erklärt Marion Rothschopf, seit 2008 Geschäftsführerin der im Stift Ossiach angesiedelten CMA. Der Fokus liegt dabei auf der Aus- und Weiterbildung. Im Vorjahr gab es rund 200 Veranstaltungen mit insgesamt knapp 32.000 Teilnehmertagen. Heuer sollen es noch mehr werden: „Unser Kursprogramm ist so groß wie nie zuvor“, erzählt Rothschopf. Unter anderem wird mit „Art of Conducting“