Kleine Zeitung Kaernten

Die Wahrheit, die Lügen und alles dazwischen

Trumps Kommunikat­ionschefin Hope Hicks wirft das Handtuch.

- Manuela Swoboda

Michael Wolff schreibt in seinem Buch „Fire and Fury“, dass Donald Trump deshalb so viel von seiner Kommunikat­ionschefin Hope Hicks halte, weil sie ihm täglich nur jene Pressemeld­ungen auf den Tisch lege, in denen der US-Präsident gut wegkommt. Jetzt wirft sie das Handtuch. In den gut 13 Monaten der Ära Trump ist die 29-Jährige nach Sean Spicer, Mike Dubke und Anthony Scaramucci – der wurde nach nur zehn Tagen aus dem Amt gejagt – die vierte Kommunikat­ionschefin, die geht. Sie war seit Sommer 2017 im Weißen Haus. „Ich werde sie an meiner Seite vermissen“, erklärte Trump nun. Einige US-Medien spekuliere­n, Hicks’ Abgang habe mit ihrer Anhörung vor dem Geheimdien­stausschus­s letzten Dienstag zu tun, die fast neun Stunden dauerte. Hicks habe darin eingeräumt, für Trump hin und wieder zu Notlügen zu greifen – allerdings nicht in der Russland-Affäre. Die „Washington Post“schrieb daraufhin, Hope Hicks habe etwas getan, das nicht mit der Arbeit im Weißen Haus vereinbar sei: Sie habe „die Wahrheit über das Lügen für Trump“gesagt. Die „New York Times“berichtet allerdings, Hicks habe schon länger mit dem Gedanken gespielt, ihr Amt aufzugeben. Sie habe Washington gehasst. Nur ihre Loyalität zu Trump habe sie dort gehalten. Das ehemalige Model mit einem Bachelor-Abschluss in Englisch kam über Trump-Tochter Ivanka zum Clan. Hicks beriet Ivanka in New York in PR-Fragen, modelte auch für deren Label. Im Präsidents­chaftswahl­kampf holte Donald Trump die hübsche junge Frau in sein Team. Es hieß, sie konnte dessen schwierige Persönlich­keit gut managen. Nur seine Twitter-Meldungen, die hatte sie bis zuletzt nicht im Griff.

 ?? AP ?? Donald Trumps loyale Vertraute Hope Hicks verlässt das Weiße Haus
AP Donald Trumps loyale Vertraute Hope Hicks verlässt das Weiße Haus

Newspapers in German

Newspapers from Austria