Gutes Geld für guten Ruf
Glawischnig tauscht ihr Image gegen einen Job.
Viel schlimmer konnte es für die Grünen nicht kommen. Zwei Tage vor wichtigen Landtagswahlen in ihrem Heimatland Kärnten, bei denen es um das politische Überleben der Partei geht, gibt die ehemalige Parteichefin Eva Glawischnig ihr Engagement für den Glücksspielkonzern Novomatic bekannt. Ausgerechnet Novomatic. Es ist noch kein Jahr her, da hatte Glawischnig dem niederösterreichischen Giganten „Gesetzeskauf “vorgeworfen. lles, was die ehemalige Politikerin für ihren Seitenwechsel anführt, kann den inneren Widerspruch nicht beseitigen. Die Grünen haben das kleine Glücksspiel, die Domäne von Novomatic, stets vehement bekämpft. Nun findet ihre ehemalige Chefin nichts dabei, den Ruf ihrer Partei und den eigenen für einen lukrativen Job beim Feind zu opfern.
Für Novomatic könnte sich die Sache als Bumerang erweisen. Das in jahrelanger politischer Arbeit aufgebaute Sauberkeitsimage Glawischnigs ist mit ihrem Umstieg dahin. Sollte Novomatic auf die Vermittlung der grünen Galionsfigur bei ihren widerspenstigen Parteikollegen hoffen, dürfte sich der Konzern grob verkalkuliert haben. Niemand wird intensiver abgelehnt als Abtrünnige. o bleibt am Ende nur der traurige Eindruck einer tragischen Selbstbeschädigung. Ob die nun aus persönlicher Notlage oder aus Opportunismus geschah, ändert nichts an der Wirkung. Und die ist verheerend.
AS