Hausfrauen an die Macht?
Wenn Politiker Hausfrauen und keine Hausmänner zitieren, sind unterschiedlichste Interpretationen möglich.
Diese Woche wurden sie seit Langem wieder einmal zitiert: die Hausfrauen. Bei der Präsentation des großen neuen und wie der Kanzler betonte „ambitionierten“Ziels der Regierung, im nächsten Jahr ein Nulldefizit erzielen zu wollen, bemühte der Vizekanzler nicht den Hausmann, sondern die Hausfrau.
Gendergerecht wäre natürlich Hausmann und Hausfrau gewesen, aber das Gendern steht bekanntlich nicht gerade an oberster Stelle auf der Prioritätenliste der Freiheitlichen. Im konkreten Fall könnte das „Nichtgendern“aber durchaus auch als Kompliment an alle Frauen aufgefasst werden – oder auch als Gegenteil. Denn Vizekanzler Strache führte als bestechendes Argument für die Notwendigkeit eines Nulldefizits an, dass „jede Hausfrau weiß, dass man nicht mehr ausgeben kann, als man hat“.
Möglicherweise ist diese Weisheit tatsächlich unter Österreichs Hausfrauen eher bekannt als unter Hausmännern. Kritiker des Vizekanzlers könnten sein Argument allerdings auch anders interpretieren. Wie beispielsweise, dass wirklich jeder Depp weiß, auf Dauer nicht mehr ausgeben zu können, als er hat. Wobei das Engagement der Freiheitlichen insbesondere für Mütter eher nicht auf die Gleichung „Hausfrau = Deppin“schließen lässt.
Peinlich wird es allerdings, wenn 2019 der Kanzler und der Vizekanzler ihr Ziel nicht erreichen. Ob dann beide geschlossen zurücktreten und beschämt rufen werden: „Hausfrauen an die Macht!“? orbild könnte da immer noch eine gewisse Angela Merkel sein, die sich ja privat als Hausfrau bezeichnet und gerne über das Schälen von Kartoffeln erzählt. Sie schaffte aber 2017 mit Ländern und Kommunen kein „ambitioniertes“Nulldefizit, sondern einen Überschuss von 36 Milliarden Euro ...
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