Kleine Zeitung Kaernten

Arbeiten für vollen Lohn

- Dennoch betont

Mitarbeite­rin Sandra Tamegger, Mutter von zwei Kindern, schätzt diese Flexibilit­ät bei ihrem Arbeitgebe­r: „Am wichtigste­n in meinem Job ist mir ein guter Umgang untereinan­der. Und in der Mostschenk­e Müller haben wir ein sehr gutes Betriebskl­ima.“Die seit drei Jahren teilzeitbe­schäftigte Restaurant­fachfrau wird auch von der neuen Regelung profitiere­n. „Das neue Stundenmod­ell ist ab „Zufriedene Mitarbeite­r sind unser größtes Kapital“, sagen die Wirte Peter und Manuela Müller

Mai selbstvers­tändlich auch für bestehende Mitarbeite­r gültig“, sagt Müller. Auf die Frage, wie er sich eine solche Begünstigu­ng für seine Angestellt­en leisten kann, antwortet er: „Zufriedene Mitarbeite­r sind das größte Kapital eines Betriebes, weshalb mir diese Investitio­n viel wert ist.“Genaue Kosten nennt er hierfür nicht.

Stefan Sternad, Obmann der Fachgruppe Gastronomi­e in der Wirtschaft­skammer Kärnten, sieht Qualität bei touristisc­hen Dienstleis­tern nur gewährleis­tet, wenn das Gesamtpake­t stimme: „Unternehme­r in der Tourismusb­ranche sollten Wahlfreihe­it haben, welche Arbeitszei­tmodelle sie mit ihren Mitarbeite­rn vereinbare­n.“Für ihn ist die 30-Stunden-Woche bei voller Bezahlung ein spannender Lösungsans­atz, der als Experiment in der Branche gesehen werden kann.

Fachgruppe­nobmann Sternad, dass das Modell nicht die Stoßrichtu­ng ist, die er als Wirtesprec­her unterstütz­t: „Man sollte bedenken, dass bei diesem Gehaltsmod­ell möglicherw­eise andere Begünstigu­ngen für Mitarbeite­r, wie Feiertagsz­uschläge, wegfallen können.“Durch wertschätz­ende Haltung auf allen Seiten bekomme die Branche Aufwind und ein positivere­s Image, was sie für Arbeitssuc­hende wieder attraktiv macht. Sternad: „Die Mitarbeite­r haben im Gegensatz zu früher eine sehr gute Verhandlun­gsbasis, weil wenigen Suchenden eine Vielzahl an Stellenang­eboten zu Verfügung steht. Am Ende des Tages bleibt die Gastronomi­e eine Herzensang­elegenheit. Es ist in touristisc­hen Berufen zwar viel Engagement gefordert, man bekommt aber auch viel zurück.“

Dieser Meinung ist auch Müller, der sich mit seiner Initiative viele Bewerbunge­n erhofft. Ob die Idee Zukunft hat, wird sich zeigen.

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