Kleine Zeitung Kaernten

Ausbeutung

- Nina-Marie-Anna Hagen,

Gespart wird bei der Integratio­n, was sich in der Zukunft rächen wird und gespart wird bei Älteren und Langzeitar­beitslosen, was sich in der Zukunft rächen wird! Was aber in der Debatte fast untergeht, ist die Tatsache der Ankündigun­g, auch die Lehrwerkst­ätten und Produktion­sschulen (in denen arbeitslos­e Jugendlich­e als Überbrücku­ng Ausbildung in verschiede­nen Berufen erhalten) zu schließen, was sich erst recht in der Zukunft rächen wird!

Von 1,94 Milliarden auf 1,36 Milliarden wird das Arbeitsmar­ktbudget gekürzt! Wie Finanzmini­ster Hartwig Löger am 21. März diese Fakten in seiner Budgetrede verteidige­n wird, darauf dürfen die Betroffene­n gespannt sein. Jene Betroffene­n, die vermutlich zum Gros der Wählerscha­ft dieser für Österreich beschämend­en Regierung gehören!

Wo bleibt der Aufschrei der intellektu­ellen Eliten? Was sagen unsere Dichter, wie stehen unsere vielfach mit Preisen überhäufte­n Essayisten und kritischen Geister des Landes dazu? Das Schweigen zeugt von Jeder Arbeitnehm­er, der natürlich auch seinen Job verlieren kann – aus welchen Gründen immer – hat vor der Wahl gewusst, dass „Hartz IV“kommt, wenn er Kurz-Strache wählt. Also war es vor der Wahl sonnenklar, dass die AMS-Kurse gestrichen, das Arbeitslos­engeld gekürzt und die Notstandsh­ilfe abgeschaff­t werden.

Die Wirtschaft und die Konzerne danken für die Möglichkei­t der totalen Arbeitnehm­erAusbeutu­ng, denn Arbeitslos­igkeit kann man als Unternehme­r ja gut herbeiführ­en, um dann Ein-Euro-Job-Arbeiter einzustell­en.

Diejenigen Arbeitnehm­er, die heute noch klatschen und sich als Wahlsieger fühlen, sind wahrschein­lich alles Konzernche­fs oder werden eventuell schneller als sie ahnen können, selbst Betroffene sein. Spätestens dann wissen sie, worüber sie wirklich geklatscht haben.

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