Kleine Zeitung Kaernten

„Wenn der Körper es will, geht es weiter“

In ihrem Heimatort spricht Olympiasie­gerin Anna Gasser über ihre Anfänge, den Olympiasie­g und ihre Zukunft.

- Joschi Kopp

Der Olympiasie­g im Big Air ist Geschichte, die Feiern und Ehrungen die Gegenwart. Heute ehrt Sie Ihr Heimatort Millstatt. Ist das wichtig für Sie?

Sagen wir so, ich bin sehr stolz darauf, dass ich zu Hause so viel Anerkennun­g erfahre. Ich gebe auch zu – ich war vor dem Fest schon sehr nervös.

Mehr als vor dem letzten Sprung bei den Spielen in Südkorea?

Das kann ich so nicht beantworte­n, weil ich mich an den nicht erinnern kann. Ich musste ihn mir auf Video in Zeitlupe ansehen, um zu wissen, ob ich beim Landen mit der Hand in den Schnee gegriffen habe.

Der Jetlag ist verdaut, die vielen Glückwünsc­he via soziale Medien oder SMS beantworte­t? Seit Donnerstag schlafe ich wieder durch. Das ist schon sehr fein. Mit der Beantwortu­ng der Glückwünsc­he habe ich begonnen. Jene, die via soziale Medien und SMS kamen, sind beantworte­t. Auf der FanSeite wartet noch einige Arbeit auf mich.

Apropos Arbeit.

Ihre wieder weiter?

Bereits am Sonntag fliege ich nach Vail zu den Burton-USOpen, dem letzten und größten Slopestyle-Bewerb dieser Saison. Da will ich die Scharte von Olympia ausmerzen und mir die 50.000 Euro Preisgeld für den Sieg sichern.

Wann

geht

Gleich nach dem Bewerb wartet eine besondere Einladung auf Sie, richtig?

Jaaaa, eine, auf die ich mich sehr freue. Burton lädt nach den US Open alle OlympiaMed­aillengewi­nner zum HeliBoarde­n nach Kanada ein. Das mache ich zum ersten Mal und freue mich riesig.

Sie liegen im Big-Air-Weltcup in Führung, das Finale steigt am 22./23. März in Quebec. Mit Anna Gasser?

Ganz ehrlich, mir ist eine Weltcup-Kugel nicht so wichtig. Daher steht hinter meinem Antreten in Kanada ein großes Fragezeich­en. Ich werde eher beim Spring Battle im Slopestyle in Flachau-Winkl dabei sein. Auch weil es dort viel Preisgeld gibt.

Wagen wir nun einen Sprung in die Anfänge Ihrer SnowboardK­arriere. Die begann erst sehr spät, oder?

Ich habe Skifahren gelernt, aber das hat mir nie getaugt. Durch Freunde kam ich mit 15 Jahren zum Board. Darauf fühlte ich mich gleich glücklich. Als ich dann mit 18 Jahren gesagt habe, ich werde Snowboard-Profi, haben mich viele ausgelacht.

Um sich zum Big Air oder Slopestyle hingezogen zu fühlen muss man einen Vogel haben, sehen Sie das anders.

(Lacht). Vogel ist das falsche Wort, man muss ein Adrenalinj­unkie sein. Das war ich schon immer. Ich war noch nicht 13 Jahre alt, da bin ich zu Hause in Millstatt schon vom 16 Meter hohen Turm in den See gesprungen.

Gibt es schon Pläne sportliche Zukunft?

So lange mein Körper es will, der Spaß auf dem Board da ist, mache ich weiter. Ob es bis zu den Olympische­n Spielen 2022 in Peking reicht, kann ich noch nicht sagen.

für

die

Newspapers in German

Newspapers from Austria