Kleine Zeitung Kaernten

Rauchverbo­t: Drei Viertel wollen Volksabsti­mmung

Sogar unter den FPÖ-Wählern ist die Mehrheit von 55 Prozent dafür, die Bürger zu befragen. Doch die Regierung mauert weiterhin.

- Laut Umfrage

Fast drei Viertel der Österreich­er sind dafür, eine Volksabsti­mmung über das Rauchverbo­t in der Gastronomi­e abzuhalten. Laut einer Umfrage des Instituts Unique research für das Magazin „profil“sind 71 Prozent dafür, nur 22 Prozent der Befragten halten eine Volksabsti­mmung nicht für sinnvoll. Der Rest hat keine Meinung (bei 500 Befragten und einer Schwankung­sbreite von 4,4 Prozentpun­kten).

ÖVP und FPÖ wollen nach wie vor und trotz des heftigen Gegenwinds das totale Rauchverbo­t in der Gastronomi­e noch vor Inkrafttre­ten am 1. Mai wieder aufheben – und das möglichst ohne vorherige Volksabsti­mmung.

ist der Wunsch nach einem Plebiszit bei SPÖWählern am größten (79 Prozent), am geringsten bei Wählern der FPÖ. Allerdings ist auch hier eine Mehrheit von 55 Prozent für eine Volksabsti­mmung. SPÖ-Gesundheit­ssprecheri­n Pamela Rendi-Wagner und Umweltstad­trätin Ulli Sima (SPÖ) hatten am Freitag angekündig­t, einen Gang zum Verfassung­sgerichtsh­of prüfen zu wollen. Das Vorgehen der Regierung sei schlichtwe­g „skandalös“, so Rendi-Wagner. Die Regierung würde jegliche wissenscha­ftlichen Kenntnisse ignorieren. Dazu komme, dass keine Begutachtu­ng des Gesetzes vorgesehen sei.

Bis Samstagvor­mittag hatten mehr als 467.000 Österreich­er eine Unterstütz­ungserklär­ung für die Einleitung des „Don’t smoke“-Volksbegeh­rens abgegeben. Bis 4. April wollen die Organisato­ren noch Unterschri­ften sammeln, bevor die Einleitung beantragt wird.

2015 – wenige Monate nach dem Lungenkreb­stod des Journalist­en und Rauchers Kurt Kuch – einigte sich die SPÖÖVP-Regierung auf ein komplettes Rauchverbo­t in der Gastronomi­e ab Mai 2018. TürkisBlau kippte dieses Vorhaben – und löste damit Proteste und eben das „Don’t smoke“-Volksbegeh­ren aus.

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