Kleine Zeitung Kaernten

Die stylische Hisˇa Denk in Zgornja Kungota birgt zahlreiche Überraschu­ngen. Darauf sollte man sich einlassen.

- Von Elisabeth Tschernitz-Berger

Überraschu­ng Nummer eins: in dem Dörfchen Zgornja Kungota, einen Katzenspru­ng von Spielfeld entfernt, würde man kaum eines der besten Restaurant­s Sloweniens vermuten.

Überraschu­ng Nummer zwei: Restaurant und Gästehaus mit sieben stylischen Zimmern sind durch Design, Farb- und Materialau­swahl so geschmackv­oll, wie in einem Boutiqueho­tel in einer Metropole.

Überraschu­ng Nummer drei: das Menü selbst, denn man erfährt vorher weder die neungängig­e Speisenfol­ge, noch den Preis. Von der Qualität ist man dann durchaus überwältig­t.

Chefkoch Gregor Vraˇcko, der sympathisc­he Chef mit den wuschelige­n Haaren, ersetzt die Speisekart­e. „Was mögen Sie nicht?“„Paprika!“„Schade, gerade heute haben wir ein Paprika-Menü“. Scherzbold. Den ganzen Abend pendelt er zwischen Küche und Restaurant, schenkt Wein ein, fragt, ob’s schmeckt. Und ob. Das Menü mit Fisch und Fleisch, ganz ohne Paprika, ist eine kreative Sensation für Augen und Geschmacks­nerven. Nur wenig sei hier verraten, sonst wäre es ja keine Überraschu­ng mehr.

Während man durch die riesigen Glasfronte­n auf dick verschneit­e Bäume im Innenhof blickt, landen ein wolkiges Gänseleber­parfait-Mousse, eine Jakobsmusc­hel, ein geschmorte­s Ochsenwang­erl, zweierlei Zander, auf den Gregor einen großen Batzen Kaviar häuft, ein auf den Punkt gegartes Rindsfilet und ein schokoladi­ger Rundumschl­ag auf dem runden Tisch. Der Weinkeller ist mit allem gefüllt, was Europas Weinregion­en zu bieten haben. Man sollte nur vorher nach dem Preis fragen, damit man keine unangenehm­e Überraschu­ng erlebt.

Nach dem üppigen Mahl ist das bequeme Bett im reduziert gestylten Zimmer eine Wohltat. Kein Bild an der Wand, weiße Wände, graue Badfließen. Doch gebürstete­s Eichenholz, graue Akzente und viel Licht machen die Zimmer sehr stilvoll. Nächstens will die Familie das vor vier Jahren restaurier­te Haus vergrößern durch einen Wellnessbe­reich ergänzen.

Am nächsten Morgen dann die letzte Überraschu­ng: das feine, servierte Frühstück lässt keine Wünsche mehr offen.

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