Ein voller Bauch spielt nicht gern
Jordan Hickmott hat vor wenigen Tagen seinem Agenten beauftragt, einen Klub für die restliche Saison zu suchen. Der VSV-Stürmer brachte es auf stolze 20 Tore und 22 Assists, eine ideale Visitenkarte also. Angebote aus der DEL und aus Finnland wurden ihm vorgelegt.
Am Ende sagte Hickmott beide ab. Es erschien ihm zu kompliziert. Vielleicht hat der Hunger gefehlt, sich für die wichtigste Zeit des Jahres zu motivieren. Das mag nach dem ernüchternden Jahr in Villach verständlich erscheinen. Andererseits wirft es viel Licht auf die Frage, warum der VSV, trotz Play-offKurs davor, nach der Länderspielpause sich völlig ergeben hatte.
Nicht nur Hickmott war satt, Imports wie Top-Verdiener Kyle Beach schon früher. Sinnbildlich: ÜberseeSpieler sehen EBEL-Klubs als Melkkühe. xakt 40 Jahre spielt der VSV nun in der höchsten Eishockey-Spielklasse Österreichs. Nie wurde zwei Mal in Folge das Play-off verpasst. Oder eine Play-offähnliche Entscheidung um die Meisterschaft.
Gerhard Unterlugger, der künftig die sportliche Leitung verkörpert, wird der Einkaufspolitik eine neue Note geben. Das hat er schon in Heilbronn bewiesen.
Der VSV kann es sich nicht leisten, erneut das Play-off zu verpassen. Die Liga ebenfalls nicht. Und schließlich wird es wieder Zeit für Derbys in der fünften Jahreszeit.
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