„Warum soll ich Märchen erzählen?“
Matthias Trattnig (38) beendet 2019 seine Karriere. Er spricht über die Veränderungen, die es heuer in Salzburg geben musste, und wen er sich als Halbfinal-Gegner wünscht.
n Salzburg findet mit den Eishockey-Profis regelmäßig die Poker-Nacht im Casino statt. War auch der Saisonverlauf der Roten Bullen ein Bluff?
Nein. Der Start war schlecht. Wir waren ja sogar Letzter. Dann sind zwei Stürmer und ein Verteidiger geholt worden. Wir haben das System geändert. Körperlich haben wir uns immer gut gefühlt. Seit ein paar Monaten läuft es jetzt auch bei uns. Jetzt sind wir da, wo wir sein sollten und wollen.
Was bedeutet ihre Andeutung „das System geändert“?
Es ging um fundamentale Dinge. Der Puck wird nicht mehr ziellos rausgeschossen, sondern gehalten. Bei uns ist ja immer alles über viel Scheibenbesitz gelaufen. Damit waren wir erfolgreich. Und die Stürmer stehen nicht mehr tief, sondern die Flügel gehen früher aus der eigenen Zone raus. So kann schneller in den Angriffsmodus geschaltet werden.
Es heißt, die Spieler hätten daBullen-Kapitän
Wir Spieler haben Vorschläge geliefert. Manche hat der Trainer angenommen, andere nicht. Es war aber eine Zusammenarbeit, eine Kooperation. Dass die Spieler im Alleingang entschieden hätten, ist falsch. Wir wollen Meister werden, das ist doch klar. Doch nach dem heutigen Spieltag wird sich alles verändern. Die Intensität wird endlich zunehmen, die Partien gestalten sich enger und jeder Spieler schlüpft in seine Rolle. Die Teams schalten in den Play-off-Modus und entwickeln ihren eigenen Charakter. Es ist aber nicht eindeutig, wie es ausgeht. Neben Wien und Salzburg könnte Linz gefährlich werden. Raphael Herburger will nach Dornbirn. Nein, Spaß beiseite. Die Spieler haben zwar abge-