Kleine Zeitung Kaernten

Rettende Operation.

Luca (14) ist schwer beeinträch­tigt. Operation verhindert­e, dass er auch noch blind wird. Papa durfte mit in den OP-Saal.

- Von Manuela Kalser

Luca (14) ist beeinträch­tigt, eine Operation verhindert­e, dass er auch blind wird. Papa war dabei.

Luca ist 14 Jahre alt und muss mit einem seltenen Hirntumor leben. Das bringt zahlreiche Einschränk­ungen mit sich: Er kann nicht sprechen, er leidet an der schwersten Form von Epilepsie und nimmt vieles nicht so wahr, wie andere in seinem Alter.

Der gutartige Tumor wurde bei Luca schon als Baby entdeckt. Und bereits damals war klar, dass dieser Tumor nicht herausoper­iert werden kann. „Mein Sohn und ich kommen im Alltag sehr gut zurecht. Luca ist mein Ein und Alles, mein bester Kumpel. Wir haben es schön“, sagt Christian Planteu, der alleinerzi­ehende Vater von Luca.

Vor Kurzem bemerkte er jedoch eine Verschlech­terung von Lucas Zustand: „Mein Sohn konnte plötzlich nicht mehr richtig gehen. Mit seinen Händen konnte er nichts mehr angreifen, nicht einmal mehr die Zahnbürste. Er war so müde, dass er am Tisch eingeschla­fen ist.“Der Grund dafür: Zusätzlich zum Tumor hatte Luca eine zwei bis drei Zentimeter große Zyste im Gehirn bekommen. Diese drückte unter anderem auf den Sehnerv. „Luca drohte zu erblinden“, sagt Planteu.

Thomas Kretschmer, Primar der Abteilung für Neurochiru­rgie am Klinikum Klagenfurt, erklärt: „Luca konnte auch deshalb nicht mehr richtig gehen und greifen, weil er seine Umgebung und alle Gegenständ­e, nicht mehr so gut gesehen hat.“

Bald war klar:

Luca muss operiert werden. „Wir hatten große Angst vor dem Eingriff. Aber ich habe Luca immer wieder erklärt, dass er ohne OP vielleicht blind wird“, schildert Planteu.

Am 30. Jänner war es so weit. Luca war mehrere Stunden im Operations­saal. Mediziner Kretschmer drang bei der OP nicht über die Schädeldec­ke in das Gehirn des Buben ein, sondern über die Nase. „Das ist viel unaufwändi­ger und ein häufiger Operations­weg.“Vereinfach­t gesagt, wurde die Zyste geöffnet und die Flüssigkei­t abgeleitet. Für Kretschmer war der Eingriff eher Routine. Für Vater Christian Planteu war es alles andere als das. „Es ist keine Selbstvers­tändlichke­it, wie herzlich wir im Klinikum aufge- nommen wurden.“Planteu, von Beruf Krankenpfl­eger in einer anderen Klinik, durfte Luca sogar in den OP-Saal begleiten. „Dafür kann ich mich nur von ganzem Herzen bedanken. Ich konnte bei Luca im OP-Raum bleiben, bis die Narkose gewirkt hat. Mein Sohn kann sich ja nicht artikulier­en. Dass ich als Papa die ganze Zeit bei ihm sein konnte, gab ihm Sicherheit. Er war vollkommen ruhig.“Kretschmer ergänzt: „Bei kleinen Patienten ist es oft sehr förderlich, wenn die Eltern so lange wie möglich dabei sind, bevor die Operation beginnt.“

Im Fall von Luca sei es eindeutig die beste Entscheidu­ng gewesen. „Denn Herr Planteu kümmert sich nicht nur rührend um Luca, sondern auch profession­ell. Er kann seinen Buben lesen, wie ein Buch. Die zwei sprechen miteinande­r, obwohl Luca eigentlich nicht sprechen kann,“lobt Kretschmer.

Mittlerwei­le sind Vater und Sohn daheim in St. Veit. „Es ist alles bestens“, schildert Planteu. „Luca konnte sofort nach der OP wieder gehen und alles richtig angreifen. Auch seine Müdigkeit war weg.“

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KK , KABEG Primar Thomas Kretschmer (kleines Bild). Christian Planteu und Sohn Luca (großes Bild): „Wir sind dankbar, dass wir im Klinikum so herzlich aufgenomme­n wurden“

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