Kleine Zeitung Kaernten

Marcel Hirscher schreibt das nächste Kapitel Skigeschic­hte.

Marcel Hirscher schreibt mit dem Gewinn der siebenten großen Kristallku­gel in Folge das nächste Kapitel Skigeschic­hte. Applaus von allen Seiten.

- Von Joschi Kopp aus Kranjska Gora Besser als der Salzburger

Mike Pircher ist der Trainer von Marcel Hirscher und er meinte nach dessen Slalomsieg in Kranjska Gora: „Zweimal Olympiagol­d, der siebente Sieg im Gesamtwelt­cup, die kleinen Kristallku­geln im Riesentorl­auf und Slalom – das ist der beste Hirscher aller Zeiten.“Mit dem Gewinn von sieben großen Kugeln in Folge schrieb der 29-Jährige wieder einmal Geschichte und überflügel­te damit Annemarie Moser-Pröll, die Weltwinter­sportlerin des 20. Jahrhunder­ts, die es auf sechs Gesamtsieg­e brachte. Marcel selbst bestreitet, der beste Hirscher aller Zeiten zu sein: „Es geht immer besser. Wenn ich glauben würde, dass dies der beste Hirscher aller Zeiten wäre, dann wäre das schon der erste Rückschrit­t. Wir alle sind Menschen und normalerwe­ise wird jeder mit jedem Lebensjahr besser.“

ist im Slalom niemand gefahren. Im Gegenteil. Henrik Kristoffer­sen lag als Zweiter 1,22 Sekunden zurück, Ramon Zenhäusern als Dritter 1,61 Sekunden. Beide streuten dem Sieger Blumen: „Es ist eine Ehre, mit Marcel auf dem Podium zu stehen. Er ist ein Skirennläu­fer von einem anderen Stern. An ihn kommen wir wohl nie heran.“

Dabei wusste Hirscher bis knapp vor dem Start noch gar nicht, welchen Ski er denn nehmen solle: „Es war extrem schwierig, weil die Einfahrpis­te so schlecht war, dass ich keine Erkenntnis­se gewinnen konnte. Erst nach der Besichtigu­ng habe ich mich dann entschiede­n.“Auf dem Berg hatte der Rekordmann vier Paar Ski dabei. „Insgesamt lagen 15 Paar im Auto des Serviceman­nes. Vier davon nahmen wir mit hinauf“, verriet Atomic-Rennchef Christian Höflehner.

Selbst nach dem Erfolg war für Hirscher der Renntag noch nicht abgehakt, hatten die Emotionen noch keine Chance, die Oberhand zu gewinnen: „Mein Renntag ist erst zu Ende, wenn ich daheim die Haustüre hinter mir schließe. Da lasse ich den Emotionen freien Lauf.“

Pircher durfte das viel früher tun: „Es ist unbeschrei­blich, was Marcel geleistet hat. Nach dem Knöchelbru­ch mussten wir unsere Ziele nach unten korrigiere­n. Wir wollten versuchen, langsam auf Touren zu kommen, eventuell ein Rennen zu gewinnen. Der Trainingsr­ückstand war einfach zu groß.“Sein Schützling präzisiert­e das: „Zu Saisonbegi­nn hatte ich min- destens 5000 Slalom- und Riesentorl­auftore Rückstand. Ich habe mich dann in jedem Lauf, in jeder Kurve, in jedem Freifahren pushen müssen, um möglichst schnell wieder den Anschluss zu finden. Das war eine neue Situation für mich. Da habe ich mich richtig verbissen und reingeklem­mt: Jetzt erst recht! Ich wusste, wenn ich jetzt nicht Gas gebe, dann bin ich weg. Dann habe ich den Anschluss verloren, dann ist das eine Saison ... ein Nuller.“

Von wegen Nuller. Hirscher holte (fast) das Maximum. Und Marc Digruber, im Slalom als Zwölfter zweitbeste­r Österreich­er, sagte: „Ich bin stolz, mit so einem genialen Skifahrer im Team fahren zu können.“

Also beim Grillen bin ich nicht unbedingt der Beste. Da habe ich noch Luft nach oben.

Marcel Hirscher auf die Frage, was ihn noch antreiben

könnte, weiterzuma­chen.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ?? hr Sohn hat gerade zum siebenten Mal den Gesamtwelt­cup und zum fünften Mal Slalomund Riesentorl­aufweltcup gewonnen. Sind Sie glücklich?
hr Sohn hat gerade zum siebenten Mal den Gesamtwelt­cup und zum fünften Mal Slalomund Riesentorl­aufweltcup gewonnen. Sind Sie glücklich?

Newspapers in German

Newspapers from Austria