Arzt als Exhibitionist: 2400 Euro Geldbuße
Ein Kärntner Arzt musste vom Behandlungsraum in den Verhandlungsraum wechseln.
Im Juni und Juli 2017 hatten sich bei der Polizei die Anzeigen von Mädchen gehäuft: Sie sahen in Klagenfurt einen Mann, der in seinem Auto sexuelle Handlungen an sich vorgenommen hat. Die Ermittler erwischten den Verdächtigen. Es handelte sich um einen Arzt.
Vor Kurzem musste sich der Mediziner am Bezirksgericht Klagenfurt verantworten. Die Staatsanwaltschaft hatte ihn wegen des „Vergehens der sittlichen Gefährdung von Personen unter 16 Jahren“angeklagt. Das bestätigt Georg Schuchlenz, der Rechtsanwalt des betroffenen Arztes. Der Strafrahmen betrug in seinem Fall bis zu einem Jahr Haft.
Der Kärntner Mediziner kam mit einer außergerichtlichen Lösung davon, einer sogenannten Diversion.
„Mein Mandant musste 2400 Euro Geldbuße bezahlen, danach wurde das Strafverfahren gegen ihn eingestellt“, erklärt sein Rechtsanwalt.
Die Diversion ist mittlerweile rechtskräftig. Die pauschalen Prozesskosten waren vom Mediziner extra zu bezahlen.
Sein Mandant habe sich in dem Verfahren von Anfang an geständig und reumütig gezeigt. Das sind wesentliche Gründe für eine außergerichtliche Lösung. Zudem habe der Arzt freiwillig eine Therapie in Anspruch genommen, betont Schuchlenz. „Er hat von Fachleuten eine positive Prognose für die Zukunft bekommen“, sagt der Anwalt. Vonseiten des Arbeitgebers habe es „eine vorfallsbedingte, einvernehmliche Auflösung des Dienstverhältnisses“für den Arzt gegeben.
Laut Strafantrag waren insgesamt vier Vorfälle aktenkundig. Der Mann parkte bei seinen Taten immer öffentlich – unter anderem in den Klagenfurter Stadtteilen Feschnig und Viktring.
Er zeigte sich reumütig und hat sich freiwillig in
Therapie begeben.