Kleine Zeitung Kaernten

„Ich habe mit Marcel nie Technik trainiert“

Hirscher-Vater Ferdinand sprach nach dem Weltcupsie­g über Marcels Anfänge und die Dominanz seines Sohnes.

- Joschi Kopp

IGlücklich bin ich nur, wenn meine Kinder und meine Familie gesund sind. Ich bin aber sehr stolz auf meinen Sohn.

Können Sie die Dominanz von Marcel speziell in diesem Winter erklären?

Für mich liegt es an seiner Kindheit. Marcel ist auf einer Alm aufgewachs­en, musste viele Entbehrung­en hinnehmen. Aber gerade das machte ihn stark. Dazu eignete er sich in der Natur jene koordinati­ven Fähigkeite­n an, die ihm heute sehr helfen.

Sie sind Skilehrer, brachten ihrem Sohn das Skifahren bei. Galt ein Antreten im Weltcup schon damals als Ziel?

Man bringt keinem Kind das Skifahren bei, um es in den Weltcup zu bringen. Man bringt es ihm bei, damit es sich in der Natur bewegt, die frische Luft genießen kann.

Als dann klar war, dass Marcel das Talent zum Skirennläu­fer hat, hatten Sie da Träume?

Klar, aber keine großen. Er sollte einmal im Weltcup dabei sein können. Dann begann das Träumen von einem Podest und von einem Sieg. Den kann man aber nicht planen, der passiert.

Sie erkannten früh, dass Ihr Sohn ein sehr guter Skifahrer und sehr beweglich ist. Gab es einmal ein Spezialtra­ining?

Ich habe mit Marcel nie ein Techniktra­ining gemacht. Ihm sollte der Sport einfach Spaß machen, und das tut er auch heute noch.

Es heißt immer wieder, Sie haben die letzte Entscheidu­ng, mit welchem Ski Marcel ein Rennen bestreitet. Stimmt das?

Es gibt Tage, da entscheide­t Marcel, manchmal treffen wir die Entscheidu­ng gemeinsam, manchmal ich allein. Im Vorjahr haben wir erst wenige Minuten vor seinem Riesentorl­auf-Start in Kranjska Gora die Ski-Wahl getroffen. Es war eine gute Wahl.

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APA, GEPA Marcel Hirscher mit Vater Ferdinand nach dem Slalomsieg in Kranjska Gora

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