Kleine Zeitung Kaernten

Bitterer Abschied aus dem

Abgeordnet­e und Regierungs­mitglieder scheiden ohne Abfertigun­g und Sonderpens­ion aus. Opposition­sparteien erhalten laut neuer Verfassung mehr Posten und Geld im Landtag.

- Von Adolf Winkler Die FPÖ beispielsw­eise

Für Rolf Holub (Grüne) steht schon fest: Mit dem Tag der Angelobung der neuen Landesregi­erung endet sein Job als Landesrat. Ohne Gehaltsfor­tzahlung oder Abfertigun­g, ohne Sonderpens­ion. Solche Extras sind in Kärnten abgeschaff­t, und zwar auch für ausscheide­nde Landtagsab­geordnete. Für betroffene Büromitarb­eiter gibt es keine fixe Weiteranst­ellung im Landesdien­st. In der Kärntner Landes- regierung ist die Übernahme der Betroffene­n aber ein weit verbreitet­es Gnadenritu­al ohne Objektivie­rung. Neun Mitarbeite­r sind im Holub-Büro beschäftig­t, je zehn bei Gernot Darmann (FPÖ) und Gerhard Köfer (TK), 13 bei Christian Benger (ÖVP).

Erst mit der Koalition, die Wahlsieger Peter Kaiser (SPÖ) bilden wird, entscheide­t sich, welche Parteien aus der Regierung auf die Opposition­sbank in den Landtag verbannt werden. Dort gibt es laut neuer Landesverf­assung Personalve­rstärkung zur Ausübung der Opposition­srechte. Jeder Landtagskl­ub (Partei mit mehr als vier Mandaten) hat Basisanspr­uch auf drei Akademiker-Posten und zwei B-Posten. In Opposition bekommt eine Partei für ihren 1., 3., 5. usw. Abgeordnet­en je einen A-Posten dazu.

bekäme mit neun Mandaten fünf APosten im Landtagskl­ub dazu, das wären dann insgesamt acht Akademiker und zwei B-Posten. Die ÖVP bekäme mit sechs Abgeordnet­en drei A-Posten dazu, sie hätte dann sechs A-Posten und zwei B-Posten für Klubmitarb­eiter zur Verfügung.

Das Team Kärnten erreicht mit drei Abgeordnet­en keine Klubstärke und wäre eine IG (Interessen­gemeinscha­ft). Der stehen als Basis je ein A-, ein Bund ein C-Posten für Mitarbeite­r zu. In Opposition gibt es für eine IG aber keine Posten dazu. Und kein zusätzlich­es Geld.

Die finanziell­e Zuwendung zur Stärkung der Opposition für Klubs beträgt das 20-Fache eines Monatsgeha­lts der Beamtendie­nstklasse 5, Gehaltsstu­fe 2, in Summe rund 60.000 Euro im Jahr pro Klub. Dies darf für Studien und Beratung durch Gutachter, Wirtschaft­streuhände­r usw. ausgegeben werden und muss belegt sein.

Für FPÖ, ÖVP und Team Kärnten ist daher der Verbleib in der Regierung auch finanziell ein großer Ansporn für eine Koalition mit der SPÖ. Für Ger-

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WEICHSELBR­AUN Rolf Holub scheidet aus, wer noch den Regierungs­sitz verliert und in Opposition geht, hängt von der Koalition ab

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