Der VSV ist ein Schatten von früher. Von einem Meistertitel weit entfernt. Ein kleiner Rückblick ohne sentimentale Noten.
Das richtige Eishockey, das ernsthafte und wahrhaftige, beginnt mit einer spiegelglatten Fläche aus Kunsteis. Vorzugsweise zugedeckt, also mit einem Dach drüber, im Wesentlichen abgeschirmt von trüben, äußeren Begleiterscheinungen. Die es in der für Villach abgelaufenen Spielzeit zuhauf gegeben hat. Die Lust, alles Mögliche schlechtzureden, war es nicht. Das Gezeigte ließ sich heuer gegen Ende des Grunddurchgangs einfach nicht mehr schönreden. Denn 24 Niederlagen in den 44 Spielen, plus sechs Niederlagen in den zehn Partien der Zwischenrunde, waren nicht nach dem Geschmack der Trainer, Spieler und Fans.
In solchen Fällen sehnen sich die Blau-Weißen natürlich ganz schnell nach der guten alten Zeit, an die sechs Meistertitel, die der VSV in der obersten Spielklasse gewonnen hat, an die Sternstunden und an die unvergessenen Momente.
Die eben, wie gesagt, mit Errichtung der Kunsteisbahn in Villach (1969) so richtig ihren Anfang genommen haben. So werden die Anfangsjahre, die Steinzeit des Eishockeys in Villach, als noch mit Haselnussstöcken auf dem Vassacher See gekünstelt wurde, einmal völlig ausgeblendet. Der Startschuss fiel ja schon 1924, als sich der Villacher Sportverein als ordentliches Mitglied beim Österreichischen Eishockey-Verband angemeldet hat. espielt wurde auch nach dem Zweiten Weltkrieg. Es gab in den 50er-Jahren begeisternde Duelle mit dem KAC, gegen Innsbruck oder
GAuch schon mit Legionären, wie Skilehrern aus Cortina. Weil damals der VSV kaum Geld fürs Eishockey hatte, wurde auf Natureis gespielt, was die Spielzeit sehr einschränkte. Es war unvermeidbar, dass sich der VSV in den 60er-Jahren zurückzog, weil er mit den Vereinen, die über Kunsteis verfügten, nicht mithalten konnte. Die Blau-Weißen suchten ihr Glück in der Landesliga. Wo sie keine Gegner hatten. 1969 stand man fast vor dem Aus, der Dachverein steckte fast alles Geld in die Fußballsektion. Dennoch ging es weiter. Mit der Eröffnung der Kunsteisbahn. Halle war’s noch keine, nur ein Dach über dem Eis, auf der Seite offen. Aber es ging endgültig aufwärts. Mit dem Aufstieg in die Oberliga (1970), mit dem Aufstieg in die Eishockey-Bundesliga (1977).
Geschäftsführer:
Trainer:
Kapitän:
DUlfried ieser Erfolg und alle folgenden Meistertitel lagen der Kunsteisbahn zugrunde. Da konnte der Nachwuchs endlich regelmäßig trainieren, da wurde das Vereinsgefühl und die -zugehörigkeit so richtig gefördert. Und da floss erstmals blaues Blut durch die Adern der VSV-Spieler. Es waren genau die Spieler, die zehn Jahre herangeführt wurden und 1980/81 den ersten Meistertitel gewinnen konnten. Coach Bart Crashley hatte ein Team rund um Jeff GeiKitzbühel.
Erfolge:
Nationalliga-Meister 1977. 6-facher österreichischer Meister (1981, 1992, 1993, 1999, 2002 und 2006)
ger, Giuseppe Mion, Helmut „Fuzzy“Petrik, Peter Raffl geformt, dazu ein Gerhard Thomasser, Engelbert Linder sowie Martin Platzer. Und die Legionäre Bud Stefanski oder Andre Peloffy trafen nach Belieben. Zum Vergleich: Damals stand der KAC sogar vor dem Abstieg! elbst in der großen GilliganÄra war der VSV längst auf Augenhöhe mit dem KAC, am Ende der Phase sogar schon besser als der Lokalrivale. Aber es dauerte noch einmal zehn Jah-
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