Kleine Zeitung Kaernten

Der VSV ist ein Schatten von früher. Von einem Meistertit­el weit entfernt. Ein kleiner Rückblick ohne sentimenta­le Noten.

- REPORTAGE. Von Gerhard Hofstädter Gegründet 1923 als EC Villacher Sportverei­n Wallisch Gerhard Unterlugga­uer (ab sofort) Niki Petrik Stadthalle Villach, 4500 Plätze (davon 2100 Sitzplätze)

Das richtige Eishockey, das ernsthafte und wahrhaftig­e, beginnt mit einer spiegelgla­tten Fläche aus Kunsteis. Vorzugswei­se zugedeckt, also mit einem Dach drüber, im Wesentlich­en abgeschirm­t von trüben, äußeren Begleiters­cheinungen. Die es in der für Villach abgelaufen­en Spielzeit zuhauf gegeben hat. Die Lust, alles Mögliche schlechtzu­reden, war es nicht. Das Gezeigte ließ sich heuer gegen Ende des Grunddurch­gangs einfach nicht mehr schönreden. Denn 24 Niederlage­n in den 44 Spielen, plus sechs Niederlage­n in den zehn Partien der Zwischenru­nde, waren nicht nach dem Geschmack der Trainer, Spieler und Fans.

In solchen Fällen sehnen sich die Blau-Weißen natürlich ganz schnell nach der guten alten Zeit, an die sechs Meistertit­el, die der VSV in der obersten Spielklass­e gewonnen hat, an die Sternstund­en und an die unvergesse­nen Momente.

Die eben, wie gesagt, mit Errichtung der Kunsteisba­hn in Villach (1969) so richtig ihren Anfang genommen haben. So werden die Anfangsjah­re, die Steinzeit des Eishockeys in Villach, als noch mit Haselnusss­töcken auf dem Vassacher See gekünstelt wurde, einmal völlig ausgeblend­et. Der Startschus­s fiel ja schon 1924, als sich der Villacher Sportverei­n als ordentlich­es Mitglied beim Österreich­ischen Eishockey-Verband angemeldet hat. espielt wurde auch nach dem Zweiten Weltkrieg. Es gab in den 50er-Jahren begeistern­de Duelle mit dem KAC, gegen Innsbruck oder

GAuch schon mit Legionären, wie Skilehrern aus Cortina. Weil damals der VSV kaum Geld fürs Eishockey hatte, wurde auf Natureis gespielt, was die Spielzeit sehr einschränk­te. Es war unvermeidb­ar, dass sich der VSV in den 60er-Jahren zurückzog, weil er mit den Vereinen, die über Kunsteis verfügten, nicht mithalten konnte. Die Blau-Weißen suchten ihr Glück in der Landesliga. Wo sie keine Gegner hatten. 1969 stand man fast vor dem Aus, der Dachverein steckte fast alles Geld in die Fußballsek­tion. Dennoch ging es weiter. Mit der Eröffnung der Kunsteisba­hn. Halle war’s noch keine, nur ein Dach über dem Eis, auf der Seite offen. Aber es ging endgültig aufwärts. Mit dem Aufstieg in die Oberliga (1970), mit dem Aufstieg in die Eishockey-Bundesliga (1977).

Geschäftsf­ührer:

Trainer:

Kapitän:

DUlfried ieser Erfolg und alle folgenden Meistertit­el lagen der Kunsteisba­hn zugrunde. Da konnte der Nachwuchs endlich regelmäßig trainieren, da wurde das Vereinsgef­ühl und die -zugehörigk­eit so richtig gefördert. Und da floss erstmals blaues Blut durch die Adern der VSV-Spieler. Es waren genau die Spieler, die zehn Jahre herangefüh­rt wurden und 1980/81 den ersten Meistertit­el gewinnen konnten. Coach Bart Crashley hatte ein Team rund um Jeff GeiKitzbüh­el.

Erfolge:

Nationalli­ga-Meister 1977. 6-facher österreich­ischer Meister (1981, 1992, 1993, 1999, 2002 und 2006)

ger, Giuseppe Mion, Helmut „Fuzzy“Petrik, Peter Raffl geformt, dazu ein Gerhard Thomasser, Engelbert Linder sowie Martin Platzer. Und die Legionäre Bud Stefanski oder Andre Peloffy trafen nach Belieben. Zum Vergleich: Damals stand der KAC sogar vor dem Abstieg! elbst in der großen GilliganÄr­a war der VSV längst auf Augenhöhe mit dem KAC, am Ende der Phase sogar schon besser als der Lokalrival­e. Aber es dauerte noch einmal zehn Jah-

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EGGENBERGE­R Die letzte Meisterman­nschaft des VSV. Headcoach 2006 war Greg Holst
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