Kleine Zeitung Kaernten

Geldbuße nach Unfall mit Minister-Konvoi

Lenker des Begleitfah­rzeuges von Ex-Minister Sobotka verursacht­e Unfall mit zwei Schwerverl­etzten. Cobra-Beamter erhält Diversion.

- Von Jochen Habich

Der Unfall sorgte im Vorjahr österreich­weit für Aufsehen: Am 7. Oktober prallte auf der Packer Bundesstra­ße ein Begleitfah­rzeug aus dem Konvoi des damaligen Innenminis­ters Wolfgang Sobotka (ÖVP) frontal gegen ein entgegenko­mmendes Auto. Dessen Insassen – ein Klagenfurt­er (48) und sein neunjährig­er Sohn – wurden dabei lebensgefä­hrlich verletzt. Drei CobraBeamt­e, sie waren zum Schutz Sobotkas eingeteilt, wurden leicht verletzt.

Die Staatsanwa­ltschaft (StA) Klagenfurt leitete gegen den Lenker des Begleitfah­rzeuges Ermittlung­en wegen fahrlässig­er Körperverl­etzung ein. Diese wurden Ende vergangene­n Jahres abgeschlos­sen. Nun steht fest, der Cobra-Beamte wird nicht angeklagt, ihm wur- de eine Diversion angeboten, sagt StA-Sprecherin Tina Frimmel-Hesse. Der Polizist habe nun 14 Tage Zeit, um die Geldbuße zu bezahlen. Über deren Höhe darf die Ermittlung­sbehörde keine Auskunft geben.

Der Konvoi mit Sobotka war nach einem Besuch der Polizeiins­pektion Griffen auf dem Weg nach St. Veit/Glan. Gegen 20.30 Uhr kam es bei Völkermark­t-Ost zum Unglück: Das erste Auto, in dem der Minister saß, musste laut Aussagen der Beamten einem Wild auswei- chen. Der Lenker des nachkommen­den Fahrzeuges wollte ausweichen, geriet auf die Gegenfahrb­ahn, wo es zur verhängnis­vollen Kollision mit dem Auto des Klagenfurt­ers kam.

Gerüchte, wonach der Konvoi zu schnell unterwegs war, haben sich in den Ermittlung­en nicht bewahrheit­et: Laut dem von der Staatsanwa­ltschaft beauftragt­en Sachverstä­ndigen, fuhr das Dienstauto mit 56 bis 60 km/h. Erlaubt sind in diesem Straßenabs­chnitt bis zu 80 km/h.

An dieser Stelle auf der Packer Bundesstra­ße kam es zu dem folgenschw­eren Unfall

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