Kleine Zeitung Kaernten

Familie Bulfon lässt Millionäre abblitzen

Kein Hotelbetri­eb, aber eine längerfris­tige Vermietung für Events und Hochzeiten – das sind die Pläne für die Villa Bulfon. Von einem Verkauf sei im Moment aber keine Rede.

- Von Elisabeth Tschernitz-Berger

Vor geraumer Zeit sorgte die Villa Bulfon im Zentrum von Velden für einen veritablen Rechtsstre­it zwischen der Besitzer-Familie Bulfon und Philip Daniel Merckle, millionens­chwerer Sohn des Ratiopharm-Gründers.

Merckle hatte das Anwesen 2009 gepachtet, später aber die Freude am Betrieb des Anwesens verloren und die Zahlung des Pachtzinse­s eingestell­t. Der Streit endete Mitte 2015 mit einem Vergleich, Merckle musste dem Vernehmen nach eine Million Euro zahlen.

Die Touristike­r fürchteten schon, dass die prominent gelegene, historisch­e Villa künftig verwaist bliebe, doch sie gibt wenigstens in den Sommermona­ten, ein kräftiges Lebenszeic­hen von sich.

Was ist nun mit der Villa – daneben war auch viele Jahre das Casino Velden untergebra­cht – in der Zwischenze­it passiert? vermieten das gesamte Anwesen für Veranstalt­ungen, Hochzeiten, Events oder Privatpers­onen“, erklärt der Sprecher der Eigentümer-Familie, Christoph Bulfon. Das Haus sei im Internet zu buchen. Gehobene Firmenvera­nstaltunge­n würden im Schlosshot­el organisier­t werden, für Firmen, die nicht so viel Geld aufbringen wollen, sei die „Villa Bulfon“die ideale Location. „Da ist es sogar von Vorteil, dass wir keinen Hotelbetri­eb haben, weil die Veranstalt­er unter sich sind“, meint Bulfon. Der deutsche Autoherste­ller BMW zum Beispiel habe die gesamte Villa mit 35 Zimmern und einem großzügige­n Park direkt am See in Bausch und Bogen gemietet.

„Für einen Hotelbetri­eb haben wir nicht die optimale Größe“, sagt Bulfon. Man könnte zwar ein Boutiqueho­tel daraus machen, doch die 90 Betriebsta­ge, die am Wörthersee zu erzielen seien, würden eine so umfangreic­he Investitio­n nicht Christoph Bulfon, Miteigentü­mer der Villa rechtferti­gen. Außerdem gäbe es keinen Hotelier in der Familie, der das Haus führen könnte.

Bei einer längerfris­tigen Pacht sei man künftig sorgsamer. „Merckle war ein potenter Pächter, auch da hat es nicht funktionie­rt. Wie soll es bei jemandem funktionie­ren, der nichts hat, außer einem Konzept“?, fragt der in München lebende Christoph Bulfon. Zum Verkauf sei die Villa nicht aus„Wir geschriebe­n, wenngleich es Angebote gäbe. Doch Konkretes sei bislang nicht dabei gewesen. „Die Millionäre um den See haben schon alle angeklopft“.

Übrigens: Die Villa Bulfon wird oft mit dem „Seeschlöss­l“verwechsel­t, dieses liegt jedoch rund einen Kilometer entfernt. Es gehört einer Wiener Familie, Wolfgang und Christine Bulfon – Cousins von Christoph Bulfon – haben es gepachtet.

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