Asylwerber gestand Messerattacke auf eine ihm unbekannte Familie in Wien. Das Motiv: Er war auf sein Leben „wütend“.
Die Unzufriedenheit mit seiner Situation machte einen jungen Asylwerber zum Gewalttäter. Drei seiner Opfer kannte er nicht einmal.
Eine Wiener Familie, die gerade vom Abendessen in einem japanischen Lokal kam. Ein junger Afghane, der vor einem Imbiss stand. Sie alle überlebten einen Messerangriff nur knapp – der Familienvater, ein bekannter Wiener Zahnarzt, schwebte gestern noch in Lebensgefahr. Laut Zeugenaussagen war ihm die Klinge des Klappmessers direkt in die Lunge gedrungen, er musste reanimiert werden.
Gestern konnte die Wiener Polizei den tatverdächtigten Messerstecher befragen. Der 23-jährige Asylwerber aus Afghanistan gab schon bald die beiden Gewalttaten zu, die sich Mittwochabend innerhalb einer halben Stunde ereignet hatten.
Das Motiv, das er dabei nannte, erschütterte selbst die Kri- die wohl so einiges gewohnt sind: Die Zahnarztfamilie, Vater (67), Mutter (56) und die 17-jährige Tochter, hatte er noch nie zuvor gesehen. Doch sie wirkten wohl glücklich, als er am Nestroyplatz auf sie traf. Und „er war in schlechter, aggressiver Stimmung und auf seine gesamte Lebenssituation wütend“, berichtete Patrick Maierhofer, Sprecher der Polizei Wien. Das hatte der 23-Jährige, der seit 2015 als Asylwerber in Österreich lebt, schon mehrmals mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ist und zuletzt un- tergetaucht war, bei seiner Einvernahme gesagt.
Sein viertes Opfer, ein 20-jähriger Landsmann, kannte er „vom Drogenkauf “. Deshalb sei er, mittlerweile clean, wütend auf ihn gewesen. Auch der 20-Jährige erlitt beim Angriff lebensgefährliche Verletzungen. Ein Augenzeuge entging dem 23-Jährigen nur, weil er sich einsperrte. Beim Versuch, die Tür einzuschlagen, verletzte sich der Asylwerber. Die Blutspur, die vom Nestroyplatz wegführte, erleichterte die Suche nach dem Mann. Außerdem fiel nach seiner Festminalisten, nahme unweit des Imbissstandes die verletzte Hand auf. Er hatte zwei Messer bei sich.
Er war in aggressiver Stimmung und auf seine gesamte Lebenssituation
wütend. Patrick Maierhofer,
Polizeisprecher
Österreichs Regierung äußerte sich gestern betroffen über die Gewalttat. Kanzler Sebastian Kurz forderte für den Täter „die volle Härte des Gesetzes“. Und fügte hinzu: „Unbegrenzte Migration ist die Ursache für viele Probleme, mit denen wir derzeit konfrontiert sind.“Entsetzt zeigten sich Vizekanzler HeinzChristian Strache und Innenminister Herbert Kickl, der hofft „dass die Opfer überleben“.