Lisa fühlt sich auf der Erde wie eine Außerirdische
Im Stadttheater folgte das Publikum aufmerksam der Premiere von Sibylle Bergs erstem Kinderstück.
Hornbrille, bunt zusammengewürfelte Kleider und ein Faible für selbst gebaute Computer: Lisa fühlt sich wie eine Außerirdische und wird auch von ihren Klassenkollegen so wahrgenommen. „Jeder ist froh, nicht Lisa zu sein.“Für die arbeitslosen Eltern ist die Achtjährige unsichtbar, für die Clique ein beliebtes Mobbingopfer. Rettung naht, als ein UFO vor ihren Augen landet und sie fortan ein Alien namens Walter durchs Leben begleitet. Er erklärt: „Es gibt Dinge, die man einfach überstehen muss.“
Mit Fingerspitzengefühl und viel Humor erzählt Sibylle Berg die Geschichte eines Mädchens, das sich einen imaginären Freund zulegt, um der Außenseiterrolle zu entkommen. Regisseurin Dora Schneider transferiert Lisas trostlose Welt in einen begehbaren pinken Würfel, mit Wänden aus eng aneinandergereihten Gitterstäben, die sich erst mit Walters Ankunft zu lichten beginnen.
Die Chemie auf der Bühne stimmt. Magda Kropiunig und Radu Vulpe schlüpfen nahtlos in unterschiedliche Charaktere. Und durch den außerirdischen Besucher (Simone Lenski) verliert Lisa (Luisa Schwab) am Ende tatsächlich ihre Schüchternheit. Für gute Laune im Publikum sorgt außerdem die Musik: vom Rapper Coolio bis zur Kelly Family.
seltsamer Freund Walter. Stadttheater Klagenfurt. Termine: heute (10.30 und 14.30 Uhr, 10. März (10.30 Uhr) und 12. März (10.30 und 14.30 Uhr). Karten: Tel. (0463) 54 064. stadttheater-klagenfurt.at