Kleine Zeitung Kaernten

Tag zwei im Schadeners­atz-Prozess gegen Haider-Erbinnen: ExLandesho­lding-Chef verteidigt Honorar für Gutachter Birnbacher.

- Von Jochen Habich

Hypo, Dietrich Birnbacher und kein Ende: Elf Jahre nach dem Teilverkau­f der Hypo an die Bayerische Landesbank beschäftig­t dieses Geschäft und vor allem das Gutachten des Villacher Steuerbera­ters noch die Justiz.

Diesmal im Schadenser­satzprozes­s, den das Land Kärnten gegen Jörg Haiders Erbinnen führt. 600.000 Euro will das Land von Claudia Haider und ihren Töchtern. Geld aus jenen sechs Millionen Euro, die Birnbacher für sein Hypo-Gutachten bekommen hat. Eine Tätigkeit, für die er den Auftrag von den Privatpers­onen Jörg Haider und Josef Martinz bekommen hat, und die laut Gerichtsur­teil nur 300.000 Euro wert war. Die Differenz von 5,7 Millionen Euro will sich das Land von den Beteiligte­n zurückhole­n.

Ein schwierige­s Thema: Denn Jörg Haider, von dessen Erben das Land Schadenser­satz haben will, war 2012, zum Zeitpunkt des Hypo-Strafproze­sses, bereits verstorben. Haider war daher nicht Partei, wie Volker Mogel, einer der Anwälte der Erbinnen in der gestrigen Verhandlun­g betonte: „Es geht entscheide­nd darum, was hat Dr. Haider mit allem zu tun.“

Nicht die einzige schwierige Frage, die Richterin Sabine Grün klären muss: Welche Leistungen hat Birnbacher erbracht? Waren diese zum überwiegen­den Vorteil der Kärntner Landeshold­ing (KLH)? Rechtferti­gen diese Leistungen Birnbacher­s Honorar? Wenn nicht, besteht ein Schadenser­satzanspru­ch gegenüber Haiders Erbinnen?

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