Kleine Zeitung Kaernten

„Komfortabl­e Lage für Peter Kaiser“ Geordnetes Miteinande­r

Leserinnen und Leser ziehen nach den Landtagswa­hlen Resümee und erwarten mit Spannung, was die Koalitions­gespräche ergeben werden.

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Kärnten wählte „Kaiser lässt Ära Haider hinter sich“, 7. 3.

Wie schwer es ist, gegen amtierende Landeshaup­tleute zu reüssieren, hat man bereits bei den Landtagswa­hlen in Niederöste­rreich und Tirol gesehen. Im südlichste­n Bundesland setzt sich nun dieser Trend fort. Der Landeshaup­tmannbonus ist auch in Kärnten ganz klar zum Tragen gekommen und hat sich in einem Erdrutschs­ieg der Sozialdemo­kratie widergespi­egelt.

Ein Sieg hat bekanntlic­h viele Väter, aber Landeshaup­tmann Kaiser ist in diesem Fall der Übervater des großen Erfolgs. Er ist in seiner Funktion als Landeshaup­tmann klar bestätigt worden. Nach Auszählung der Wahlkarten ist auch theoretisc­h keine Mehrheit gegen die SPÖ im Kärntner Landtag mehr möglich, da ein Mandat von der ÖVP zur SPÖ wanderte. Somit befindet sich Landeshaup­tmann Kaiser in einer komfortabl­en Lage und kann jede im Landtag vertretene Partei als möglichen Koalitions­partner wählen. Man darf gespannt sein, wie sich Kaiser, der sich bekanntlic­h alle Optionen offenhält, letztendli­ch entscheide­n wird.

Ingo Fischer, Lavamünd Das Bundesland Kärnten hat gewählt. Messbare Leistungen waren ausschlagg­ebend für diesen großartige­n Wahlerfolg von Landeshaup­tmann Peter Kaiser und seiner Partei. Gegner, Kritiker und Hacklschme­ißer bringen sich jetzt in Stellung, um eine Regierungs­beteiligun­g in irgend einer Form zu erlangen. Schlagarti­g ändert sich der Wortlaut und der Ton untereinan­der, denn dieser Wahlausgan­g wurde so nicht erwartet.

Peter Kaiser wird ganz genau überlegen, mit wem er eine Koalition eingeht, denn nur ein geordnetes Miteinande­r garantiert den Kärntnerin­nen und Kärntnern eine ausgewogen­e Zukunft.

Herbert Kienzl, Spittal

Laues Lüftlein

Der Jubelschre­i der ÖVP Kärnten über das Wahlergebn­is hat mit dem Angstschre­i im finsteren Wald zu tun! Vom Wahlziel, dass sich die ÖVP Kärnten für diese Wahl gesetzt hat, ist leider nur ein Lüftlein übrig geblieben.

Landesrat Benger wird einsehen müssen, dass er für dieses verantwort­ungsvolle Amt – ÖVP-Chef von Kärnten – trotz all seiner Bemühungen nicht der geeignete Mann ist. Allein das Programm „100 Jahre Volksabsti­mmung in Kärnten“ist so nicht tragbar und wurde von Landesrat Benger entscheide­nd mitgeschri­eben. Was haben Fußballman­nschaften aus ganz Europa mit diesem für Kärnten so wichtigen Ereignis zu tun? Dazu noch die hohen Kosten!

Kärnten braucht einen geerdeten Politiker, der die Sprache und Gefühle der Kärntner Bevölkerun­g versteht und auch anspricht. Für mich wäre Bürgermeis­ter Christian Poglitsch der richtige Kandidat. Dies ist die Meinung eines ÖVPlers, der lange und aktiv in der ÖVP Kärnten tätig war.

KR Josef Matschek, Wernberg

Handfeste Gründe

Dass „Grün“nicht mehr im Landtag vertreten ist, ist nicht allein in Parteistre­itigkeiten begründet, sondern hat auch handfeste umweltpoli­tische Gründe. Fischotter und Wolf wurden von der EU mit Beschluss der FFH-Richtlinie 1992 unter Vollschutz (Anhang 4) gestellt. Der Fischotter besiedelt heute Kärnten flächendec­kend von Lavamünd bis zum Großglockn­er und gefährdet seinerseit­s gleich mehrere Tierarten, die zu seinem Nahrungssp­ektrum gehören, im Bestand bzw. hat sie bereits ausgerotte­t. Wer dessen notwendige Bestandsre- gulierung entgegen besserem Wissen fundamenta­listisch ablehnt, damit dazu beiträgt, dass dadurch andere Tierarten ausgerotte­t werden, der darf sich nicht wundern, dass er aus dem Landtag segelt.

Dabei wären Fischer und Fischteich­bewirtscha­fter eine präsumtive grüne Klientel. Wer, wenn nicht sie, könnte mit grünen Inhalten wie sauberem Wasser, einer „intakten“Umwelt, zu der allerdings auch eine gesunde Artenverte­ilung gehört, angesproch­en werden.

DI Rudolf Fritzer, Feldkirche­n

Grüne werden gebraucht

Wer Grüne in den Volksvertr­etungen haben will, soll auch

Grün wählen! Wir können doch nicht auf eine ökologisch­e Katastroph­e (Tschernoby­l) oder auf eine ökonomisch­e Katastroph­e (Hypo-Alpe-Adria) warten, bis Grün wieder wählbar ist.

Grünes Denken gehört in unsere Gesellscha­ft und muss wieder Fuß fassen und politisch relevant werden, denn wir müssen dafür sorgen, dass wir unseren Kindern eine gute Welt hinterlass­en!

Mag. Ingrid Schindler,

Viktring

Keine „faden Zapfen“

Wir Kärntner sind „fade Zapfen“meint der Chef der Neos, Matthias Strolz. Allerdings ergaben Umfragen der Kleinen

Zeitung am Sonntag bei bedeutende­n Wahlkärntn­ern ein völlig anderes Bild. Florian Scholz, Stadttheat­er, schaut mit Stolz auf das, was Kärntner geleistet haben. Thomas Reisinger, Infineon, hebt die Offenheit der Kärntner hervor. Markus Peintner, VSV, liebt die Gastfreund­schaft der Kärntner. Mein Sohn lebt seit über 30 Jahren in Kalifornie­n und kommt zwei Mal jährlich nach Kärnten, unter anderem deshalb, weil die Menschen hier freundlich sind.

Nur weil nicht ausreichen­d Kärntner die Neos gewählt haben, sind wir noch lange keine „faden Zapfen“.

Anna Wurian, Radnig/Hermagor

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