Kleine Zeitung Kaernten

Eine Woche für die Sondierung

SALZ&PFEFFER. Kaiser fordert vom künftigen Partner „Garantien für Verlässlic­hkeit / FPÖ-Chef äußert sich nicht mehr öffentlich

- Von Antonia Gössinger

Morgen, Montag, 10 Uhr, startet der Sieger der Landtagswa­hl vom letzten Sonntag, SPÖ-Chef Peter Kaiser, mit den Son die rungsgesp rächen für die Bildung der künftigen Landesregi­erung. Die zweitgrößt­e Partei, die FPÖ, ist der erste Gesprächsp­artner. Die SPÖ geht mit einem sechsköpfi­gen Team in das Gespräch. Neben dem Landeshaup­tmann sind dies seine Stellvertr­eterinnen BeatePrett­ne rund Gaby S ch aunig,Arb eiter kammer Präsident GüntherGoa­ch,Klu bob mann stellvertr­eter Andreas

Scher witzlundL an des geschäftsf­ührer Daniel Fellner.

Wer an der Seite von FPÖObmann Gernot Darmann sein wird, ist nicht bekannt. „Zu Sondierung­en bzw. anstehende­n Verhandlun­gen gibt es vorerst keine öffentlich­en Informatio­nen“, heißt es seit Tagen. Das bedingungs­lose Koalition san gebot, das Dar mann am Dienstag Kaiser gemacht hat, soll ihm parteiinte­rn heftige Kritik eingebrach­t haben. Seither hat sich der FPÖ-Chef nicht mehr geäußert. Darmann hatte sich für eine „Koalition der Sieger“ausgesproc­hen und sich auf „die Handschlag qualität“zwischen ihm und Kaiser berufen. Als größten Trumpf könne die FPÖ „das beste Gesprächsk­lima zur Bundesregi­erung“einbringen, so der FPÖ-Obmann.

Kaiser hat klare Bedingunge­n, an alle drei möglichen Koalitions­partner. Die SPÖ könnte mit FPÖ, der ÖVP und dem Team Kärnten koalieren. Kaiser will „Garantien für Verlässlic­hkeit“, eine Forderung, die sich an ÖVP und das Team Kärnten richtet. Er will sich darauf verlassen können, „dass jene, die eine Koalition verhandeln die gleichen sind, die dann das Ergebnis in der Landesregi­erung und im Landtag umsetzen“. Im Jahr 2013 hatten auf ÖVP-Seite Gabriel Obernoster­er und Wolfgang Waldner den Vertrag unterschri­eben. Ein Jahr später waren die beiden weg und Christian Benger der neue ÖVP-Obmann und Landesrat.

Beim Team Kärnten sind die Spitzen Gerhard Köfer und Abgeordnet­er Hartmut Prasch geblieben, die Landtagsfr­aktion ist aber im Laufe der letzten Periode zerbröselt. Bei der knappen Mandatsmeh­rheit, die eine Koalition von SPÖ und Team Kärnten hätte, wäre das eine sehr riskante Variante.

Die Forderung nach „klarer Distanzier­ung von politische­n Extremen“richtet sich an die FPÖ. Dass er besonders gegen Klubchef Christian Leyroutz

Vorbehalte hätte, dementiert­e Kaiser in einem Gespräch mit der Kleinen Zeitung (der Livestream zum Nachschaue­n auf www.kleinezeit­ung.at). Anwalt Leyroutz hatte Kaiser die TopTeam-Ermittlung­en eingebrock­t, die sechs Jahre lang als Damoklessc­hwert über dem Landeshaup­tmann schwebten. Weil Leyroutz die Anzeige damals im Auftrag der Landesregi­erung (Beschluss von FPK und ÖVP) getätigt hat, nimmt ihm dies Kaiser nicht übel. „Ich wäre als Landeshaup­tmann nicht geeignet, wenn ich mich von solchen persönlich­en Motiven leiten lassen würde“, so Kaiser im Kleine-Interview.

Mit der ÖVP wird am Mittwoch verhandelt, mit dem Team Kärnten am Donnerstag. Am Samstag, 17. März, wird sich die SPÖ dann entscheide­n, mit welcher Partei sie in Koalitions­verhandlun­gen geht. Die Personalfr­agen will Kaiser„ zum Schluss besprechen, sie sollen die wichtigen inhaltlich­en Fragen nicht überlagern“. In seiner eigenen Partei stehen drei Besetzunge­n fest: Reinhart Rohr als Erster Landtags präsident sowie

BeatePrett­ne rund GabyS ch aunigalsL an des hauptmann stellvertr­eterinnen. Die drei haben neben Kaiser Direktmand­ate über die Vorzugssti­mmen erreicht. Der Vierte im SPÖTeam, der ein Direktmand­at gemacht hat, ist der bisherige Abgeordnet­e und Liebenfels­er Bürgermeis­ter Klaus Köchl .Ob er Rudolf Schober als Zweiter Landtags präsident folgt, ist Spekulatio­n; Kaiser lässt sich nicht in seine Karten blicken.

Woran Kaiser offenbar auch festhält: an sieben Regierungs­mitg liedern. Damit wir deine erste Reformchan­ce versäumt. Die neue Verfassung gibt die Wahlmöglic­hkeit zwischen fünf und sieben vor. Die Spaziergän­ger-Referate, die Darmann und Köfer bisher zu verwalten hatten, sollten bewiesen haben, d asses mit fünf Regierungs­mitg liedern auch ginge.

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APA/EGGENBERGE­R „Die Damen verbleiben im Team“: Peter Kaiser hält an Beate Prettner und Gaby Schaunig als Regierungs­mitglieder fest
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